Wolfsburg. Die mit einer Schraube befestigte Rückbank und der unterschiedliche Radstand sind Markenzeichen des R4, der gut acht Millionen Mal produziert wurde.

Die Sammlung des Automobilmuseums Zeithaus in der Autostadt in Wolfsburg ist markenübergreifend und umfasst rund 260 Fahrzeuge von mehr als 60 Herstellern. Ein Meilenstein in der Automobilgeschichte der französischen Marke Renault ist der R4, der als erfolgreichstes Modell des Traditionsherstellers aus Boulogne-Billancourt maßgeblich zur Massenmotorisierung Frankreichs beitrug.

Das erste Großserienfahrzeug in Kompaktbauweise revolutionierte Anfang der 1960er-Jahre die Kleinwagen-Klasse. Durch den vergleichsweise geringen Neupreis sprach der Hersteller eine breite Käuferschicht an: Studierende schätzten das Raumwunder ebenso wie junge Familien und Polizeibehörden. Ein Novum in diesem Fahrzeugsegment waren die oben angeschlagene, einteilige Heckklappe und die lediglich durch eine einzige Schraube befestigte Rückbank. In wenigen Minuten ließ sie sich lösen, umklappen und ausbauen, sodass auch sperrige Teile problemlos transportiert werden konnten.

R4 das meistproduzierte Modell von Renault

Ein weiteres markantes Merkmal des R4 war außerdem der unterschiedliche Radstand: Durch die in Längsrichtung versetzten hinteren Drehstäbe variierte er von links nach rechts um fünf Zentimeter. Insgesamt 8.135.424 Renault 4 entstanden im Zeitraum von 1961 bis 1992, wodurch der Kleinwagen bis heute das meistproduzierte Modell der Marke Renault ist.