Wolfsburg. Stefan Loth war bis zum Jahresanfang der Herr der Gölfe im Stammwerk. Nun managt er die Zukunft des Zukunftsstandortes Zwickau.

Vom Stammwerk in die Zukunftsfabrik – Wolfsburgs ehemaliger Werkleiter Stefan Loth hat jetzt offiziell den Vorsitz der dreiköpfigen Geschäftsführung der Volkswagen Sachsen GmbH übernommen. Nach der Ernennung von Thomas Ulbrich zum neuen Markenvorstand für „Technische Entwicklung“ war der Weg für die Personalrochade frei geworden. Loth war bereits seit Jahresbeginn Geschäftsführer Technik und Logistik. Seine Ernennung zum Sprecher der Geschäftsführung hat der Aufsichtsrat der Volkswagen Sachsen GmbH mit Christian Vollmer, Aufsichtsratsvorsitzender und Produktionsvorstand der Marke Volkswagen, sowie Gesamtbetriebsratsvorsitzender Jens Rothe an der Spitze am Donnerstag beschlossen.

Ab April wird eine dritte Schicht gefahren

Unterdessen forciert Volkswagen Sachsen die Produktion seiner vollelektrischen Fahrzeuge im Werk Zwickau. Seit Oktober 2020 befindet sich auch die weitgehend umgebaute zweite Montagehalle (Halle 6) im Hochlauf. Mitte April kommt dort nun planmäßig die dritte Schicht dazu, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Ziel sei es, im Sommer die geplanten mehr als 1400 Fahrzeuge pro Arbeitstag in Zwickau zu produzieren. Loth: „Wir sind enorm gut ins Jahr gestartet und steigern jede Woche die Stückzahlen. Die geplante Kammlinie ist schon in Sichtweite.“ In den folgenden Monaten sind noch vier Produktionsanläufe von Elektro-Fahrzeugen der Marken Audi, Cupra und Volkswagen in Zwickau geplant.

Volkswagen steht mächtig unter Strom

Die Marke Volkswagen unterstreicht mit dem Roll-Out in Zwickau, Dresden und seinen chinesischen Werken Anting und Foshan ihre Ambitionen, Weltmarktführer bei der Elektromobilität zu werden. Bis 2023 wird das Unternehmen mehr als elf Milliarden Euro in die E-Mobilität investieren. Für 2025 rechnet die Marke Volkswagen bereits mit 1,5 Millionen produzierten E-Autos pro Jahr. Der Volkswagen Konzern hat sich als erster Automobilkonzern dem Pariser Klimaschutzabkommen verpflichtet und will bis 2050 klimaneutral werden. In seiner Langfristplanung für die nächsten zehn Jahre sieht der Konzern vor, bis 2030 rund 70 reine E-Modelle auf den Markt zu bringen. Etwa 20 davon sind bereits angelaufen, 50 weitere werden folgen. Die Zahl der bis 2030 projektierten reinen Elektrofahrzeuge liegt im Rahmen der Planungsrunde bei rund 26 Millionen Einheiten. Rund 35 Milliarden Euro will der Konzern allein für die Elektromobilität ausgeben.