Wolfsburg. Die PUG kritisiert: Versprechungen seien nicht eingehalten worden. Am 31. Oktober könnte Schluss sein mit dem Betrieb.

Mit großer Verwunderung und Enttäuschung hat die PUG am Freitag erfahren, dass das Betreiberehepaar des Schullandheimes St. Andreasberg, Familie Ballhausen, zum 31. Oktober aufhören muss. „Gemachte Versprechungen sind einfach nicht eingelöst worden, alle möglichen Hilfsmaßnahmen sind nicht angekommen. Versprechen heißt, sich kümmern“, wird Velten Huhnholz in einer Mitteilung der Parteipolitisch-Unabhängigen Gemeinschaft zitiert.

Die monatliche Pacht wurde nicht ausgesetzt sondern lediglich gestundet und muss nachgezahlt werden, schreibt die PUG. Hilfsmittel aus dem Konjunkturpaket des Bundes, wenn sie seitens der Stadt Wolfsburg überhaupt beantragt wurden, seien nicht angekommen. Stornokosten von bereits gebuchten, aber ausgefallenen Klassenfahrten von allein 42.000 Euro seien nicht wie versprochen durch das Land übernommen worden. Das Sozialministerium erteilte eine Absage, da die Trägerschaft bei der Stadt Wolfsburg liege. Und von dem eigenen Wolfsburger Hilfsprogramm konnte das Schullandheim ebenfalls nicht profitieren. All diese Umstände hätten die Betreiber zermürbt.

PUG spricht von „Verschleppungstaktik“

Die PUG sei sehr darüber enttäuscht, war es doch gelungen, mit einem Antrag zur Rettung des Schullandheimes Mehrheiten zu finden und die, aus PUG-Sicht getroffene Fehlentscheidung, den Vertrag mit den Betreibern zu kündigen, das Schullandheim zu schließen und das Objekt zu veräußern, rückgängig zu machen.

„Man kann sich dem Eindruck einer gewissen Verschleppungstaktik nicht erwehren“, so Fraktionssprecher Andreas Klaffehn. „Mit dem Ausbleiben der dringend benötigten Mittel, wird Familie Ballhausen zur Aufgabe gezwungen, und damit werden Fakten geschaffen, um die Entscheidung zur Schließung zu rechtfertigen, dann hat sich auch eine Abstimmung im Rat erübrigt“, so Klaffehn weiter.

Heim-Betreiber könnten auch ihre Wohnung verlieren

Und es kann noch schlimmer kommen. „Mit der Aufgabe könnte Familie Ballhausen auch ihre Wohnung, die sich ebenfalls im Schullandheim befindet, verlieren“, sorgt sich Huhnholz, der sich seinerzeit ein Bild vor Ort gemacht hatte. „Das Objekt benötigt auch bei Leerstand Betreuung: „Schneeräumung, Laub, Heizung, Wasser, ein Behalten der Wohnung bis zum 30. April ist damit zwingend erforderlich“.

Dass nach vielen Jahrzehnten, in der das Schullandheim ein verlässlicher Partner für Wolfsburgs Schulen und deren Klassenfahrten war, so mit den Betreiben umgegangen wird, ist aus Sicht der PUG extrem unfair. Klaffehn: „Insbesondere nach den Versprechungen der Landtagsabgeordneten Glosemeyer, die auch groß über die Presse veröffentlicht wurden, ist die Enttäuschung umso größer und enttäuscht auch menschlich.“