Wolfsburg. Das Projekt ist in Wolfsburg gestartet. Das Interesse von Ärzten und Patienten sei gleichermaßen hoch.

Die Pflegeheime des Diakonisches Werks Wolfsburg machen mit bei dem AOK-Projekt
„Videosprechstunde im Pflegeheim“. Wenn Dr. Christian Bekermann seinen Patienten im Pflegeheim aus dem virtuellen Wartezimmer in den Behandlungsraum bittet, geht es für ihn um ein paar Klicks am PC und eine gute Position vor der am PC installierten Kamera.

Für den Allgemeinmediziner liegen die Vorteile des Videosprechstunden-Projekts auf der Hand – so war er einer der ersten Ärzte in Wolfsburg, die sich auf Anfrage des Diakonischen Werks Wolfsburg für das von der AOK Niedersachsen, den Pflegeverbänden und dem Niedersächsischen Sozialministerium geförderte Projekt gemeldet haben. Weitere Mediziner hätten ebenfalls Interesse signalisiert, wie aus einer Mitteilung des Diakonischen Werks Wolfsburg hervorgeht.

Die Tablets sind vor ein paar Wochen eingetroffen

Alle Altenhilfe-Einrichtungen des Diakonischen Werks Wolfsburg hätten frühzeitig eine Teilnahme am Telekonsil – das ist ein bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zertifizierter Videodienst, der den vergüteten Einsatz als Videosprechstunde ermöglicht – beantragt. Neben der digitalen Dokumentation sei dies ein weiterer Puzzlestein der digitalen Transformation.

Die mit Mitteln des Landes Niedersachsen und der Pflegekassen geförderten Tablets sind vor ein paar Wochen eingetroffen, entsprechend eingerichtet mit der notwendigen Software. Die Abwicklung des Projekts läuft über die AOK Niedersachsen. Bis zum Herbst ist das Projekt auch für die teilnehmenden Haus- und Fachärzte kostenlos, heißt es in der Mitteilung.

Ärzte sparen Anfahrtswege

Die Vorteile lägen klar auf der Hand: Ärzte sparen sich zusätzliche Anfahrtswege für die Betreuung ihrer Patienten in Pflegeheimen. Für die Patienten und betreuenden Pflegekräfte in den Heimen ist es weniger aufwendig, notwendige Behandlungen online zu beginnen oder fortzusetzen, gerade auch bei eingeschränkter Mobilität.

Mit „großer Neugierde auf beiden Seiten und jeder Menge Experimentierfreude“ ist es am 9. Juli losgegangen mit den ersten vielversprechenden Pilotversuchen in Wolfsburg.

Vorgespräche hätten mit Ärzten stattgefunden, Teilnahmeerklärungen von Bewohnenden seien ausgefüllt worden. Das Interesse von Ärzten und Patienten sei gleichermaßen hoch.