Wolfsburg. Die Spur entsteht zwischen den Rampen der Anschlussstelle Wolfsburg und soll einen Unfallschwerpunkt entschärfen. Der Fuß- und Radweg wird saniert.

Sie können zur Verflüssigung und mehr Sicherheit im Straßenverkehr beitragen und kommen daher immer mehr in Mode. Und so bekommt Wolfsburg seinen nächsten Verflechtungsstreifen.

Bauherr wird wie schon bei den Verflechtungsspuren auf der Autobahn 39 zwischen den Anschlussstellen Mörse und Flechtorf/Heinenkamp die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Wolfenbüttel sein. Die will mit dem neuen Fahrstreifen für mehr Sicherheit im Bereich der Anschlussstelle Wolfsburg sorgen – allerdings nicht auf der Autobahn, sondern unterhalb.

Noch läuft die Sanierung der Autobahnbrücke

Konkret geht es um den Abschnitt Wolfsburger Landstraße/Heinrich-Nordhoff-Straße in Fahrtrichtung Osten. Dort läuft aktuell noch die Sanierung der Autobahnbrücke, die im Herbst fertig sein soll. Dann soll die Verkehrsführung unter der Brücke verbessert werden. „Nach der Fertigstellung der Brückenbaumaßnahme ist eine kleine Umgestaltung des südlichen Bereiches der Heinrich-Nordhoff-Straße zwischen den Anschlussstellenrampen angedacht“, sagte Heiko Lange, Fachbereichsleiter Bau der Landesbehörde, auf Anfrage unserer Zeitung.

„Zur Verbesserung des Bereiches ist der Bau einer durchgängigen so genannten Verflechtungsspur von der Rampe auf der Westseite zur Rampe auf der Ostseite vorgesehen“, kündigte der Bau-Bereichsleiter an. Für diese Straßenbauarbeiten müssten westlich der Autobahnüberführung auch der Graben und der Radweg verlegt werden. Und: „In dem Zuge ist auch eine Erneuerung des Radweges im Bereich unter der Brücke sowie im weiteren Verlauf bis zur östlichen Anschlussstellen-Rampe vorgesehen.“

Unfallkommission forderte bauliche Veränderungen

Auslöser für die Verflechtungsspur-Pläne sind die Unfallzahlen. „Seitens der Unfallkommission ist festgestellt worden, dass in dem Bereich baulich etwas passieren muss“, erläuterte Lange von der Landesbehörde. Details vermochte er noch nicht zu nennen, man sei derzeit in Abstimmung mit der Stadt. „Aber im Grundsatz haben wir vor, das direkt nach dem Brückenbau zu machen. Der läuft planmäßig; wir gehen weiter davon aus, dass wir damit im Oktober fertig werden.“

„Es handelt sich um eine Unfallhäufungsstelle, die in der örtlichen Unfallkommission behandelt wurde“, bestätigte Andreas Wagner, Sachbearbeiter Einsatz und Verkehr der Wolfsburger Polizei. „Es kam in der Vergangenheit überwiegend zu Auffahrunfällen, aber auch zu Unfällen mit querenden Radfahrern.“ Er berichtete, dass daher auf der östlichen Autobahn-Abfahrt zunächst ein Geschwindigkeitstrichter mit der Reduzierung auf 70 und dann 50 Kilometer pro Stunde ausgeschildert worden sei; zudem sei die Beschilderung optimiert worden. „Dann haben wir den Verflechtungsstreifen angeregt. Wir sind zuversichtlich, durch diese Maßnahmen die Stelle zu entschärfen.“

Beschwerden über schlechten Radweg-Zustand

Dass der Fuß- und Radweg saniert wird, danach hatte es übrigens vor wenigen Wochen noch gar nicht ausgesehen: Denn Ortsbürgermeisterin Bärbel Weist hatte im Mai von Beschwerden über den schlechten Radweg-Zustand berichtet ­– und unter Bezug auf die Stadtverwaltung gesagt, dass es keine Pläne für eine Sanierung in dem Bereich gebe.

Verkehrsunfälle an der A39-Anschlussstelle Wolfsburg

• 2017 gab es auf dem Abschnitt Wolfsburger Landstraße/Heinrich-Nordhoff-Straße zwischen den Autobahnrampen nach Polizeiangaben fünf Verkehrsunfälle mit zwei Schwer- und zwei Leichtverletzten insgesamt, davon beide Schwerverletzten und ein Leichtverletzter bei Auffahrunfällen. Ein Fahrradfahrer wurde außerdem leicht verletzt.

• 2018 gab es in dem Bereich neun Unfälle mit drei Leichtverletzten. Sieben davon waren Auffahrunfälle, es gab einen Leichtverletzten. Auch zwei Radfahrer erlitten leichte Verletzungen.

• 2019 passierten auf der Strecke sechs Unfälle, davon waren fünf PKW-Auffahrunfälle mit einem Leichtverletzten. Außerdem gab es einen Unfall zwischen zwei Radlern auf dem Radweg östlich der Abfahrt und ohne direkten Bezug dazu: Die zwei Radfahrer kollidieren laut Polizei in der Dunkelheit mit unbeleuchteten Rädern auf dem Radweg frontal miteinander; einer wurde schwer, einer leicht verletzt.

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