Wolfsburg. Immer mehr Unternehmen in Wolfsburg melden Kurzarbeit an. Die Arbeitsagentur will alles tun, um die Unternehmen zu beraten und retten.

Die Kundschaft bricht weg, die Zulieferungen bleiben ebenso aus wie die Aufträge, die Existenzängste werden immer größer. Die Corona-Epidemie ist für die Wirtschaft längst eine Corona-Krise. Die große Hoffnung, alles irgendwie zu überstehen und die schlimmsten Folgen abzufedern, ruht auf der Kurzarbeit.

„Dieses Aufkommen an Anträgen ist historisch einmalig und in der Form noch nie dagewesen. Es ist auch nicht zu vergleichen mit der Weltfinanzkrise“, sagt Wiebke Saalfrank, die Sprecherin der für die Wolfsburger Wirtschaft zuständigen Agentur für Arbeit (AA) Helmstedt. Sie versichert: „Unsere gesamte Manpower ist darauf ausgerichtet, um den Betrieben und Menschen unserer Region bestmöglich schnell und unbürokratisch Hilfe zukommen zu lassen. Unsere Kolleginnen und Kollegen tun alles Menschenmögliche, um sich dieser Aufgabe erfolgreich zu stellen. Wir sind uns der großen Verantwortung durchaus bewusst.“

Den Ernst der Situation verdeutlicht die Nachricht, dass auch der Weltkonzern VW Kurzarbeit anmeldet. Wenn sich schon der Riese zu so einem Schritt entscheidet, wie reagieren dann die vielen mittleren und kleinen Unternehmen? Zahlen für Wolfsburg kann Saalfrank noch keine nennen, das wird erst Mitte April möglich sein. Aber: „Wenn gleich das keine regionale Zahl ist – 9500 Anzeigen für Niedersachsen/Bremen sprechen hier für sich. Es sind sehr viele. Betroffen sind nahezu alle Branchen. Der Beratungsbedarf ist sehr hoch, und viele der Unternehmen beantragen das erste Mal Kurzarbeit.“

Corona in Wolfsburg- Die Fakten auf einen Blick

Jede Frau und jeder Mann werde derzeit in der Arbeitsagentur gebraucht. Der Operative Service (OS) in Braunschweig ist unter anderem für das Thema Kurzarbeit in Helmstedt/Wolfsburg zuständig. „Das Team umfasst ursprünglich 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Thema Kurzarbeit in der bisher sehr guten konjunkturellen Lage gut bedient haben. Das Team wurde massiv verstärkt, derzeit sind wir bei mittlerweile im dreistelligen Bereich an Kolleginnen und Kollegen. Wir haben alle verfügbaren Kräfte – unsere Studenten, ausgelernte Azubis der vergangenen Jahre, Kollegen mit Vorerfahrungen in dem Bereich – mobilisiert und geschult.“

Das Team in Braunschweig ist neben Helmstedt-Wolfsburg auch zuständig für die AA-Bezirke Braunschweig-Goslar sowie Göttingen. „Alle Arbeitgeber-Service-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sind mit dem Thema Kurzarbeit vertraut, beraten an den Hotlines und versenden die Anträge beziehungsweise beraten zur Online-Beantragung.“ Saalfrank rät den Unternehmen, sich bei von der Agentur für Arbeit beraten zu lassen. Telefon (0800)45 55 5-20. Bürger erreichen die Agentur für Arbeit unter (05351)52 28 88 (in Wolfsburg, Helmstedt und Gifhorn).