Wolfsburg. Seit zehn Jahren bietet die Kontaktstelle in der Kleiststraße psychisch kranken Wolfsburgern Unterhaltung, Struktur, Austausch und Beratung.

Merle Multerer, Christiane Wolter, Silvia Kösters und Sabrina, deren Nachname nicht in der Zeitung stehen soll, planen ein Fest. Am Donnerstag, 12. September, soll das zehnjährige Bestehen der Kontaktstelle für psychisch kranke Menschen ordentlich gefeiert werden – mit Kaffee und Kuchen, Reden und Musik, einer Ausstellung der Malgruppe und einer Präsentation der Einrichtung selbst.

Sie befindet sich zentral gelegen in der Kleiststraße, gleich neben der Wolfsburger Tafel. Das ehemalige Ladengeschäft ist freundlich eingerichtet: gelbe Wände, Sitzgruppen. Auf der Theke steht eine Warmhaltekanne neben Bechern, in den Regalen stapeln sich Gesellschaftsspiele. Hierher verbringen Berufstätige und Frührentner ihre Zeit, junge Menschen und Wolfsburger im Alter zwischen 40 und 60. Was sie gemeinsam haben: Sie leiden unter Ängsten, Depressionen oder anderen psychischen Krankheiten. Manche haben einen Aufenthalt im Awo-Psychiatriezentrum hinter sich oder wurden gerade aus der Tagesklinik entlassen. Manche leben im ambulant betreuten Einzelwohnen. Sabrina kommt in die Kontaktstelle, seit sie 2014 nach Wolfsburg gezogen ist. Sie ist in der Trommel- und der Malgruppe, hilft bei der Gestaltung der Schaufenster, bei der Vorbereitung von Festen, ist da, wenn Hochbeete angelegt werden. Zusammen, sagt sie, schaffe man ganz viel, was man zu Hause während der Krankheit nicht schaffe. Die Kontaktstelle ist für sie so etwas wie ein sicherer Hafen: Hier ist immer jemand, mit dem sie sprechen kann, hier hat sie Freundschaften geschlossen.