Wolfsburg. Die Steinbekers machen es vor. Am 15. September wird das Dresch- und Erntefest groß gefeiert.

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr öffnete am Sonntag die Landwirtschaftssammlung des Stadtmuseums Schloss Wolfsburg in der historischen Brauscheune in der Schloßstraße 10 für zwei Stunden ihre Tore. Unter dem Motto „Ut de Spinnstubentied“ führten die Steinbekers anschaulich vor, wie früher Schafwolle zum Spinnen, Stricken und Weben verarbeitet wurde, Knöpfe aus Naturmaterialien und Sitzkissen aus Stroh hergestellt wurden. Dazu tanzten die Steinbekers in ihrer schönen Sonntagstracht des Braunschweiger Landes regionaltypische und internationale Volkstänze. Die kleinen Steinbekers zeigten den Domino Five und die Großen waren mit Hanaks-Konter und der Tangermünder Quadrille dabei.

Passend zum Tagesmotto gab es op Platt auch humorige Einblicke in den Alltag der Landbevölkerung – früher wie heute. Die Mitglieder der ehrenamtlichen Tanz- und Trachtengruppe De Steinbekers ließen den bäuerlichen Alltag lebendig werden. Am Spinnrad verarbeitete beispielsweise Gisela Brandt seidige Wolle von Merinoschafen, Carola Griesemann kämmte die Wolle mit der Handkardätsche. Aber auch mit Leinen und Seide wurde am Webstuhl gearbeitet. Die Kinder wickelten Woll-Pompons. Siegfried Mahlmann haute derweil Holzmollen, Hans-Werner Griesemann fertigte Knöpfe aus Eibenholz und ließ sie am langen Faden rotieren. Edda Simone aus Wendschott war schon oftmals dabei: „Es ist immer wieder schön, Neues übers alte Handwerk zu erfahren“, sagte sie. Und Erika Fancello drehte mit ihren Töchtern Chiara (4) und Angelina (7) fleißig Filzkugeln um die Wette. „Da kann man zeigen, was man drauf hat“. Den gut 50 Zuschauern gefielen die Vorführungen. Die Steinbekers boten Getränke und mit Schmalz und Rotwurst belegte Bauernbrote an. Steinbekers-Chefin Kerstin Koch war mit „ihrer“ Veranstaltung zufrieden.