Wolfsburg. Der Brasilianer singt voller Poesie mit eruptivem Bariton Geschichten von Liebe und Leben.

Von selbst stehen die Leute auf, klatschen rhythmisch mit, feiern Ed Motta und seine Band am Dienstagnachmittag unter der „Zunge“ des Porsche-Pavillons in der Autostadt. Der 48-jährige Brasilianer animiert nicht, er spielt einfach weiter, immer wieder überraschend anders, auch a cappella. Er gibt Zugaben, bevor sie erklatscht werden. Alles ergibt sich, geht ineinander über: Musik und Beifall; Spaß am Auftritt und Begeisterung für das Konzert. Dann, nach mehr als 100 Minuten geht er zum „Merch“-Stand, wo er LPs, CDs und andere Artikel signiert. „Ein Freund hat mir eine signierte Platte aus London mitgebracht, jetzt habe ich drei“, sagt der Wolfsburger Markus N. erfreut. Es sind LPs. Ed Motta hat eine Sammlung von mehr als 30.000 Stück.

Motta, geboren am 17. August 1971 in Rio de Janeiro, gehört einer Generation an, deren Eltern schon Jazz, Funk, Soul und Blues-Rock (Rory Gallagher, Led Zeppelin, Thin Lizzy) hörten. Sein Onkel machte ihn mit brasilianischer Musik vertraut, hatte 1988 mit seiner Band zwei Hits in den brasilianischen Charts. Und steht nun zum zweiten Mal in der Autostadt auf einer Bühne, 2016 bei den Movimentos-Festwochen, diesmal beim Sommerfestival. Mit einer europäischen Band: Matti Klein (Keyboards, Deutschland), Yoràn Vroom (Schlagzeug, Niedelande), Laurent Salzard (Bass, Frankreich) und Arto Mäkelä (Gitarre). Er selbst spielt ein Fender-Piano und singt. Mit eruptivem Bariton, auch sanft, melodiös, harmonisch.