Heiligendorf. Albrecht Schmidt gehört der Freiwilligen Feuerwehr Heiligendorf seit 1962 an. Im vergangenen Jahr hat einen Band mit 50 Gedichten herausgegeben.

„Wir kennen unseren Vater nur schreibend“, sagen die Brüder Tobias und Lars Schmidt. Kein Wunder, ist Albrecht Schmidt doch seit fast 50 Jahren der Pressewart der Freiwilligen Feuerwehr Heiligendorf und hat gerade erst Ende 2018 seinen ersten Band mit 50 Gedichten herausgegeben. Jetzt wurde der umtriebige Ehrenamtler 70 Jahre alt. Am 6. Juli 1949 in Heiligendorf geboren, besucht Schmidt auch die Grundschule des Hasenwinkelortes, um nach dem Abschluss der Volksschule im Alter von 16 Jahren eine Ausbildung als KFZ-Mechaniker in Fallersleben zu absolvieren. Danach ging er zur Bundeswehr, wo er Berufssoldat wurde – seine Dienstzeit endete erst 2002. Die längste Zeit war Schmidt in Dedelstorf stationiert, wo er Zugführer von 50 Soldaten war. Mehr als fünf Jahre seiner Dienstzeit verbrachte der Jubilar in den neuen Bundesländern – darunter auch in Burg bei Magdeburg.

Die Familie blieb aber immer in Heiligendorf beheimatet, wo 1981 das Haus im Stankenweg 7 errichtet wurde. „Mir war es wichtig, dass die Familie immer ihren festen Bezugspunkt hatte. Deshalb bin ich gependelt“, blickt Schmidt zurück.

Seit dem Ende der Dienstzeit ist Schmidt aktiver Reservist. Seit 2011 bis heute im niedersächsischen Landesverband zuständig für psychosoziale Hilfe. „So lange ich gesund und munter bin, will ich meine Erfahrungen weiter geben und Menschen, die Hilfe brauchen, unterstützen“, sagt der 70-Jährige. Der Freiwilligen Feuerwehr Heiligendorf gehört Schmidt seit 57 Jahren an, seit
47 Jahren bildet er überörtlich den Feuerwehrnachwuchs aus, noch länger – nämlich seit fast 50 Jahren – ist er der Pressewart der Brandbekämpfer. Und das, obwohl er bis heute analog „unterwegs ist“.

„Mein Vater schreibt noch Briefe und Pressetexte auf Papier“, verrät Sohn und amtierender Heiligendorfer Ortsbrandmeister, Tobias Schmidt. Macht nichts, denn Schmidts Freund, Erhard Rudolph, tippt alle Pressetexte in den Computer und verschickt sie dann als E-Mail an die Redaktionen. So auch, wenn es sich um Texte für den Verein Heiligendorfer Kultur- und Brauchtumspflege handelt, dessen Vorstands- und Gründungsmitglied Schmidt seit dem Jahr 2000 ist.

Etwa zwei Mal im Monat unterrichtet Schmidt zudem noch an der Berufsschule in Wolfsburg angehende Werksfeuerwehrmänner und –frauen. „Das macht mir Spaß, die Herausforderung hält mich jung“, meint er, der sich selbst als „realistischen Optimisten“ bezeichnet: „Ich denke mittelfristig und plane nur so drei bis fünf Jahre im Voraus. Mir ist es wichtig, dass ich weiterhin bodenständig bin, mit beiden Beinen fest auf der Erde stehe.“ Dazu wird Schmidt auch künftig in den frühen Morgenstunden aufstehen, um seine Gedanken zu notieren – denn ein zweiter Gedichtband ist schon in Arbeit. Abschalten kann Schmidt am besten im Urlaub, auf einem Leuchtturm: „Da ist es still und ruhig.“