Wolfsburg. Christian Schiebe darf sich über die Unterstützung der Braunschweigischen Stiftung freuen. Steve Luxembourg erhält ein Vorhaben-Stipendium.

Nach Hanna Nitsch, Lucie Mercadal und Christoph Mascher hat nun Christian Schiebe das Stipendium „Abdruck“ für die Druckwerkstatt der Städtischen Galerie im Schloss Wolfsburg erhalten. Bereits zum vierten Mal hat die Braunschweigische Stiftung Stipendien in ihrem Projektfeld „Bildende Kunst“ an Künstler der Region vergeben, schreibt die Stadt. Das Stipendienprogramm umfasst zwei Stipendien: Das Vorhabenstipendium „IDEE“ geht in diesem Jahr an den Künstler Steve Luxembourg und das Werkstipendium „ABDRUCK“ in Kooperation mit der Städtischen Galerie Wolfsburg an Christian Schiebe.

Die Stipendiaten werden zur Eröffnung der Malte-Sartorius-Ausstellung im Rahmen vom Wochenende der Graphik am 9. November in der Braunschweiger Villa von Amsberg ihr Vorhaben der Öffentlichkeit vorstellen. Und zum Abschluss der Stipendienzeit, im Sommer 2020, werden die Ergebnisse der Künstler im Rahmen einer Ausstellung präsentiert. Die geförderten Künstler erhalten ein Forum, um ihre Werke zu präsentieren. Sie werden dabei von dem Kunstwissenschaftler Marcus Körber begleitet, um eine reflektierte und kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen künstlerischen Werk während der Stipendienzeit zu ermöglichen.

Der Stipendiat in der Druckwerkstatt der Städtischen Galerie Wolfsburg, Christian Schiebe, lebt und arbeitet als Bildender Künstler in Braunschweig. Er stammt aus Neubrandenburg, wo er 1985 geboren wurde. Schiebe studierte an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin und an der Kunsthochschule in Kassel. Er war zunächst Lehrbeauftragter an der Kunsthochschule Weißensee und ist nun Lehrbeauftragter für Bildnerisches Gestalten an der FH Anhalt in Dessau.

Seit seinem Meisterschülerabschluss 2014 bei Professorin Nanne Meyer arbeitet er ausschließlich prozessorientiert mit dem Medium Zeichnung und zu den Themen „Erfindung, Erscheinung und Erfahrung“. Sein Interesse richtet sich auf Prozesse und Phänomene, die sich außerhalb von wortsprachlicher Fassbarkeit befinden. Statt Dinge zu bezeichnen, fasst der sie in Zeichnungen und Zeichnungsinstallationen. Die Faszination von Sehen und Nicht-Sehen, von Anwesenheit und Abwesenheit drückt sich in seinen Werken aus. Seit seiner Arbeit als Zeichner bei einer Ausgrabung in Ägypten entwickelt sich sein Werkzyklus „Feldzeichnungen“ und nun möchte der Künstler mithilfe des Stipendiums „ABDRUCK“ seine Bildsprache mit druckgrafischen Mitteln in der Druckwerkstatt im Schloss Wolfsburg erweitern.

Die Förderung von jungen Künstlerinnen, auch im regionalen Verbund, ist ein wichtiger Baustein der Städtischen Galerie Wolfsburg und so wurde im Jahr 2015 erstmals und in Kooperation mit der Braunschweigischen Stiftung das Druckwerkstattstipendium „ABDRUCK“ ins Leben gerufen. Denn mit der im Schloss angesiedelten Druckwerkstatt verfügt die Städtische Galerie Wolfsburg, als Museum für Gegenwartskunst, zusätzlich über einen einmaligen Ort zeitgenössischer Kunstproduktion. Seit mehr als
50 Jahren bietet die Werkstatt Künstlern die Möglichkeit des künstlerischen Experiments, der Aneignung von Wissen und des Austauschs zwischen Kunstschaffenden und der Bevölkerung.

Das Werkstipendium „ABDRUCK“ ist eine Kooperation der Braunschweigischen Stiftung mit der Druckwerkstatt der Städtischen Galerie Wolfsburg. Es ist kein finanzielles Stipendium, sondern bietet dem Stipendiaten die Möglichkeit, in der gut ausgestatteten Druckwerkstatt zu arbeiten und Neues zu erproben. Anleitung und Hilfestellung durch einen erfahrenen Druckgrafiker geben auch und vor allem Künstlern, die bisher nicht mit Druckmedien gearbeitet haben, Gelegenheit zu neuen Arbeitsimpulsen. Ziel dieser Künstlerförderung, die sich an Künstler, die im Braunschweigischen wohnen, richtet, ist die Entwicklung neuer, experimenteller Grafikarbeiten und dadurch die Setzung weiterer Akzente in der Kunstlandschaft des Braunschweigischen Landes.