Wolfsburg. Insgesamt arbeiten im Werksurlaub mehr als 2000 Beschäftigte von Volkswagen und Partnerfirmen an den Umbaumaßnahmen.

Volkswagen nutzt die ruhende Produktion im Werksurlaub für wichtige Umbaumaßnahmen – in Summe mehr als 400, wie der VW-Betriebsrat am Freitag mitteilte. Einen Schwerpunkt bildet die Vorbereitung der Fabrik auf neue Modelle, allen voran Golf 8 und Golf Variant (wir berichteten). Aber auch Themen wie Brandschutz und Ergonomie werden vorangetrieben, hinzu kommt die Instandhaltung. Die Betriebsratskoordinatoren Jürgen Hildebrandt und Ulf Günther verschafften sich jetzt bei einem Rundgang mit Standortplanern einen Eindruck von den Arbeiten, die fast jeden Bereich des Wolfsburger Werkes betreffen.

Beispiel Halle 8: Auf der Montagelinie 4 (Tiguan/Touran/Tarraco) betreut Anika Wegener den Aufbau einer Mechanisierungsstation mit nicht weniger als sieben Robotern. Sie sollen künftig gleichzeitig etliche kraftaufwendige Verschraubungen mit hohen Drehmomenten übernehmen. Betriebsrat Jürgen Hildebrandt: „Kollegen an der Linie werden erheblich entlastet – eine absolut sinnvolle Investition.“ Gleiches gilt für das Füllerschleifen im Bereich der Lackiererei in Halle 9. Die automatisierte Einheit in einem geschlossenen Raum – übrigens rundum verglast – vollführt in Zukunft Schleifarbeiten am Fahrzeugdach, die für Menschen nicht ergonomisch sind.

Richtig laut muss sich die Gruppe bei der Baustellenbesichtigung im Tieffeld der Halle 8 unterhalten. Die vorbereitenden Strukturmaßnahmen für neue Modelle bedeuten dort den Einsatz schwerer Maschinen. Es sind umfangreiche Arbeiten in mehreren Bauabschnitten, die nicht in den drei Wochen des Werksurlaubs zu schaffen sind. Sprich: Auch nach dem Urlaub dürfte es laut werden, dann aber bei laufender Produktion. Betriebsrat Hildebrandt: „Wir haben mit dem Unternehmen eine Lärmschutzmessung vereinbart, damit wir gegebenenfalls für den nötigen Schutz der Kollegen sorgen können.“

Maßnahmen zur Integration neuer Modelle laufen auch in den Hallen 3, 4 und 54.

Ebenfalls in Halle 3 stellte Kollege Thomas Heidmann ein neues Lagersystem für die Seitenteilanlage Karosseriebau Golf vor. Aufgrund der erhöhten Sortenvielfalt ist eine Flexibilisierung in diesem Bereich erforderlich.

Betroffen sind praktisch alle Bereiche – vom Presswerk über Karosseriebau, Lackiererei, Montage, Kunststofftechnik und Komponente Fahrwerk bis zu Logistik und Facility Management. Gemeinsam mit Betreibern, Anlagenführern, Instandhaltung, den Planungen und Partnerfirmen werden die Maßnahmen umgesetzt. Täglich treffen sich die Verantwortlichen für einen Statusabgleich. Serienplaner Waldemar Müller ist zufrieden: „Wir steuern im Werksurlaub auf das Bergfest zu und liegen trotz der großen Zahl an Maßnahmen voll im Zeitplan.“ red