Wolfsburg. Entstanden auf Hawaii und in Asien ist das aufrechte Paddeln inzwischen zum eigenständigen Sport geworden. Eine Reportage vom Allersee.

Vierbeiner Cheggi scheint es fast das kleine Hundeherz zu brechen, als Frauchen Dagmar sich ohne ihn auf dem Board vom Steg des Wolfsburger Ruderclubs entfernt. Selbstverständlich war das nur eine Probeschleife auf dem Wasser, denn sofort kommt Stand-Up-Paddlerin Thiede zum Steg zurück, damit Cheggi an Board gehen kann. Schließlich ist der zweijährige Vierbeiner bei jeder Fahrt auf dem Brett dabei. Nein, nicht jeder, denn einmal musste er tatsächlich vom Ufer aus zusehen. Das war, als die 54-Jährige sich im Frühjahr anschickte, den Wesermarathon über 53 Kilometer per Board zu absolvieren. Sitzend im Ruderboot hatte sie ihn schon drei Jahrzehnte zuvor absolviert, jetzt ging es aufs Board. Cheggi musste dabei wohl oder übel bei Herrchen Martin bleiben und die stundenlange Fahrt vom Ufer aus beobachten.

Heute ist Cheggi aber mit an Bord, als wir uns zu einer Probestunde beim Ruderclub treffen. „Ich habe das Sup-Pferdchen ins Leben gerufen“, erzählt Wassersportlerin Thiede, die auch bei der DLRG im Einsatz ist, nicht ohne Stolz. „Denn man muss sich auch beim Stand Up Paddling klar machen, dass das Wasser immer seine Gefahren birgt.“