Wolfsburg. Das Landgericht Braunschweig wurde seit 2015 mit 4500 Schadensersatzklagen gegen VW bombardiert. 560 Klagen sind es allein seit Jahresanfang.

. Dieselgate ohne Ende – VW steht seit dreieinhalb Jahren im juristischen Dauerfeuer von Kunden und deren Anwälten, die Schadensersatz einfordern. Für die Justiz bedeutet dies eine riesige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, vor allem fürs Landgericht Braunschweig. Dort werden die allermeisten Verfahren verhandelt. „Auch im Jahr 2019 gehen weiterhin zahlreiche Käuferklagen ein. Es ist nicht absehbar, wenn die letzte Verbraucherklage verhandelt wird“, erklärte die Sprecherin Jessica Henrichs auf Nachfrage unserer Zeitung.

Allein seit Jahresanfang wurden 560 neue Verbraucherklagen mit einem Streitwert von circa neun Millionen Euro beim Landgericht eingereicht. Insgesamt ist das Landgericht Braunschweig seit dem Beginn des Abgasskandals im Herbst 2015 mit fast 4500 Klagen bombardiert worden. Am Aushang im Foyer im Erdgeschoss des Landgerichts hängen fast jeden Tag manchmal ein Dutzend und mehr Termine nur zur Causa Diesel aus. Täglich grüßt das Murmeltier: Richter, die Anwälte der Kläger und von VW kennen sich längst aus hunderten Verhandlungen. Die folgen einem bestimmten Ritual, da ohnehin die Klägeranwälte oftmals ihre Schriftsatz lediglich kopiert und nur die Namen der Mandanten ausgetauscht haben. Selten, dass sich mal ein Zuhörer in die Verhandlungssäle verirrt.