Wolfsburg. Ein 150.000-Euro-Angebot brachte nichts, ebenso wenig wie der Gang vor Gericht. Volkswagen muss einen mutmaßlichen Neonazi weiterbeschäftigen.

Volkswagen bekommt einen mutmaßlichen Neonazi nicht raus: Das Unternehmen scheiterte am Donnerstag mit seiner Berufung gegen ein Urteil des Arbeitsgerichtes Braunschweig. Das hatte im März 2018 befunden, dass Volkswagen dem Maschinenschlosser aus dem Werk Salzgitter nach einem medienwirksamen Vorfall auf Mallorca zu Unrecht kündigte.

Darum ging es am Donnerstag im Saal 23 des Landesarbeitsgerichtes in Hannover: Im Juni 2017 berichteten überregionale Medien über einen Eklat in der Ballermanndisco Bierkönig an der Playa de Palma. Eine deutsche Neonazi-Gruppe der Hammerskins habe während eines Konzerts der Sängerin Mia Julia eine Reichskriegsflagge ausgerollt und „Ausländer raus“ gebrüllt. Es gab Videos, ein Foto – und schnell identifizierte der Blog „Recherche38“ darauf den Werker aus Salzgitter, der in Braunschweig als Türsteher arbeitete. Einen Beleg dafür, dass er am Ballermann etwas strafrechtlich Relevantes getan hat, scheint es nicht zu geben. Doch Volkswagen schickte ihm einen Anhörungsbogen mit Fragen zu – und kündigte ihm einen Monat nach seinem Mallorca-Urlaub fristlos.