Wolfsburg. Die Aktion ist der bisherige Höhepunkt von „Fridays for Future“. Den Protest verfolgen die Stadtchefs von der Rathaustreppe.

„Streik in der Schule, Streik in der Fabrik, das ist unsere Antwort auf eure Politik!“ Diesen Satz skandierten nach Polizeiangaben etwa 1000 - vor allem junge - Teilnehmer, die sich der weltweiten Aktion „Fridays for Future“ angeschlossen hatten. Statt in Klassenräumen zu sitzen, gingen Wolfsburgs Schüler auf die Straße und demonstrierten in einem langen Protestzug gegen in ihren Augen ökologische Tatenlosigkeit der Politik und für eine Energiewende. Sie folgten damit der schwedischen Initiatorin Greta Thunberg. Sie hatte mit diesem freitäglichen „Front machen gegen mangelnde Anstrengungen“ begonnen. Zum Abschluss der ersten Demo in Wolfsburg wurde auf dem Rathausplatz eine kurze Kundgebung gehalten. Den politkritischen Protest der Jugend verfolgten von der Rathaustreppe aus Oberbürgermeister Klaus Mohrs, Bürgermeister Ingolf Viereck, Linken-Ratsherr Bastian Zimmermann, er war auch mitmarschiert, und Stadträtin Monika Müller.

Vor vier Wochen hatte ein Unterstützerkreis für „Fridays for Future“ in Wolfsburg angefangen, die Protestaktion in der VW-Stadt vorzubereiten. Janine Tönnies, die 23-Jährige absolviert eine Ausbildung zur Erzieherin, und der 22-jährige Malte Woltering, er leistet ein Freiwilliges Soziales Jahr ab, gehörten zu dieser Runde. Beide engagieren sich auch außerhalb der ökologischen Protestbewegung, Janine in der Gruppe „Tolerance“, Malte bei der SPD-Nachwuchsorganisation der Jusos. Warum sie sich in die Vorbereitung der Großveranstaltung eingebracht hatten? „Weil wir davon überzeugt sind, dass sich unser Engagement für diese Aktion lohnt“, musste das Duo nicht lange überlegen. Positive Signale für die jungen Demonstranten gab’s vom Vorstand des Stadtelternrats. Nach einer Mitteilung des Vorsitzenden Alexander Paul befürwortet das Gremium „ausdrücklich die Initiative der Wolfsburger Schüler, sich an den weltweiten Schul- und Uni-Streiks zum Klimaschutz zu beteiligen.“ Auch die Grünen um Elke Braun zeigten ihre Solidarität und gingen mit durch Wolfsburg. Wie sahen die Schüler, die mit Plakaten zum Startpunkt am Hauptbahnhof gekommen waren, das Umweltanliegen, das im Mittelpunkt stand? Lautstark brachten sie es zum Ausdruck in dem Satz: „Wir sind jung, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut.“