Wolfsburg. . Abwechslungsreich war das Baukulturjahr 2018 beim Forum Architektur. Freiräume und Plätze sowie Denkmalschutz waren die großen Themen des Jahres.

Drei Ausstellungen, zwei Wettbewerbe, ein Jubiläum sowie zahlreiche Vorträge, Führungen und Workshops – das Forum Architektur der Stadt Wolfsburg blickt auf ein abwechslungsreiches Baukulturjahr 2018 zurück. Inhaltlich ging es neben dem großen Jahresthema Freiräume und Plätze vor allem um Fragen zum Wohnen und der Denkmalpflege, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt.

Zudem sei das Angebot an Architekturführungen und städtebaulichen Rundfahrten im vergangenen Jahr wieder sehr gut angenommen worden: Rund 1500 Gäste aus dem In- und Ausland seien von den Mitarbeitern des Forum Architektur im vergangenen Jahr betreut worden.

Das erste Quartal stand mit der Ausstellung „Neue Standards. Zehn Thesen zum Wohnen“ des Bundes Deutscher Architekten (BDA) ganz im Zeichen des Wohnungsbaus. Eine Podiumsdiskussion und ein Vortragsabend in Kooperation mit dem BDA sowie die Ausstellungsführungen stießen auf großes Interesse. „Die Frage nach künftigen Formen des Wohnens und des städtischen Zusammenlebens wurden im Rahmen dieser Veranstaltungen intensiv zwischen Fachleuten und Bürgern diskutiert“, unterstreicht Nicole Froberg, Leiterin des Forum Architektur bei der Stadt Wolfsburg.

Raumgeflecht des Forum Architektur bei den Luftsprüngen 2018.
Raumgeflecht des Forum Architektur bei den Luftsprüngen 2018. © Privat | Stadt Wolfsburg

Im Frühling rückte das Thema Freiräume und Plätze in den Fokus des Baukulturprogramms. Im April begann der Ideen- und Realisierungswettbewerb „Nimm Platz! Wolfsburg“. Rund 30 Studierende aus Hannover, Braunschweig und Hildesheim arbeiteten drei Tage auf dem Marktplatz am Rabenberg, um Ideen für eine temporäre Intervention auf dem Marktplatz zu entwickeln. Die Jury wählte schließlich das Projekt „Die Raben-WG“ zur Realisierung aus.

Dass auch in einer so jungen Stadt wie Wolfsburg, die Auseinandersetzung mit und die Pflege des baulichen Erbes eine wichtige Rolle spielen, zeigten die Veranstaltungen rund um die archäologischen und baulichen Denkmale der Stadt. So wurden im März mit der Ausstellung „Ausgegrabene Geschichte“ Arbeitsergebnisse der archäologischen Denkmalpflege zur mittelalterlichen Siedlung Detmerode und einer rund 2500 Jahre alten eisenzeitlichen Siedlung in den Steimker Gärten präsentiert. Zum Tag des offenen Denkmals wurden im September die neuesten Erkenntnisse zur Geschichte Vorsfeldes und Fallerslebens vorgestellt.

Bei den Baudenkmalen standen die Bauten der Nachkriegsmoderne im Mittelpunkt. Zum 60. Geburtstag des Rathauses lockte ein Festvortrag von Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide viele Interessierte in die ehemalige Kassenhalle.

Noch bis 31. März ist die Ausstellung „Brutal modern. Bauen und leben in den 60ern und 70ern“ im Braunschweigischen Landesmuseum zu sehen, die in Zusammenarbeit mit dem Forum Architektur konzipiert wurde. Zu sehen sind Pläne, Bilder und Objekte zu rund 20 Bauten aus dem Braunschweiger Land. Aus Wolfsburg wurden fünf Bauten ausgewählt, darunter Alvar Aaltos Stephanuskirche in Detmerode sowie das Scharoun-Theater am Klieversberg.

Ausstellung Ausgegrabene Geschichte im Frühjahr 2018 im Wolfsburger Rathaus.
Ausstellung Ausgegrabene Geschichte im Frühjahr 2018 im Wolfsburger Rathaus. © Stadt Wolfsburg | LARS LANDMANN

Mit dem Tag der Architektur verzeichnete Wolfsburg 2018 einen Rekord. Insgesamt neun Projekte wurden von der Jury der Architektenkammer Niedersachsen ausgewählt und ließen sich am letzten Sonntag im Juni besichtigen.

Neben Führungen und Workshops für Schulklassen hat sich das Forum Architektur 2018 erstmals am Luftsprünge-Festival beteiligt. Während der drei Tage entstand am Ufer des Schillerteichs ein rund acht mal acht Meter großes Raumgeflecht aus Holzpfählen und Naturseilen.