Wolfsburg. Bei einem Hochschulprojekt mit der Universität Kassel sollen fünf Plätze in Wolfsburg gestaltet werden.

Wolfsburgs grüne Orte und Stadtteilplätze sind eine wichtige Qualität der Stadt, die erhalten und weiterentwickelt werden muss – so lautete die These des Forum Architektur zum 80-jährigen Jubiläum der Stadt Wolfsburg. Der Freiraum stand im Mittelpunkt des Baukultur-Jahres 2018. Neben der Publikation „Von Mosaikpflaster und Schmuckbeten“ zählte die „Raben-WG“ auf dem Marktplatz am Rabenberg zu den Höhepunkten. Das teilt die Stadt mit.

Und in diesem Sinne soll es jetzt weitergehen. Unter dem Titel „Freiraumerbe Wolfsburg“ beschäftigt sich ab sofort ein Hochschulprojekt der Uni Kassel mit den so wichtigen Quartierszentren. Die Entwürfe, die im Anschluss an den Besuch in Wolfsburg an der Hochschule entstehen, werden im März in einer Ausstellung im Rathaus ausgestellt. Auch eine Präsentation auf den jeweiligen Plätzen ist vorgesehen.

Unter Leitung von Professorin Ariane Röntz vom Fachbereich Architektur, Stadtplanung, und Landschaftsplanung, die seit 2010 Mitglied im Gestaltungsbeirat der Stadt Wolfsburg ist, und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Anne Mertins wollen sich die angehenden Landschaftsplaner gleich mit fünf sehr unterschiedlichen Stadtteilplätzen auseinandersetzen. Jeweils vier bis fünf Projekte sollen dabei entstehen.

Mit dem Dunantplatz am Klieversberg, dem Brandenburger Platz am Wohltberg und dem Marktplatz am Rabenberg stehen drei typische kleine Stadtteilplätze der 1950er und 1960er Jahre auf dem Programm. Ebenfalls betrachtet wird der Detmeroder Markt, der für die urbanere Anlage eines städtischen Zentrums steht. Mit dem Marktplatz am Steimker Berg ist außerdem ein unter Denkmalschutz stehendes Ensemble aus der Zeit der Stadtgründung vertreten.

Vom 5. bis zum 9. November sind die 24 Studierenden in Wolfsburg zu Gast. Doch anders als bei der temporären Intervention am Rabenberg im Sommer, geht es ihnen noch stärker um gestalterische und konzeptionelle Fragen: Wie haben sich Funktion und Nutzung der Plätze verändert? Und mit welchen Maßnahmen könnten sie fit für die Zukunft gemacht werden, ohne ihr stadtbildprägendes Erbe zu aufzugeben? Welche Qualitäten sollten bleiben, welche Schwächen angegangen werden?

„Zur Wolfsburger Identität gehört das naturnahe Wohnen. Die Architektur ist sensibel in der Landschaft verankert. Gerade dieser Planungsansatz stellt einen bedeutenden, wieder höchst aktuellen Wert dar“ erklärt Professor Ariane Röntz, in deren Fachgebiet das Projekt angesiedelt ist. Die Berliner Landschaftsarchitektin hat an auch an der in diesem Jahr erschienenen Publikation zu Wolfsburgs Plätzen und Freiräumen mitgewirkt.

Die Studierenden sind bereits mit den ersten Anwohnern ins Gespräch gekommen: „Interessant an der Aufgabenstellung ist, Lösungen zu finden, die sowohl die alteingesessenen Bewohnern, als auch die jungen neu Hinzugezogenen ansprechen“ sagt der Student Oliver Vetter.