Hattorf/Heiligendorf. Die Naturschutzbehörde hatte den Adlerhorst für sich behalten und so den Naturschutz-Verstoß ausgelöst.

Nach Lage der Dinge waren es alles andere als vage Hinweise, die die Stadt zu dem Horst des unter Naturschutz stehenden Seeadlers in der Schunter­aue hatte: Der Hattorfer Ornithologe Gerd Trojahn berichtete am Mittwoch, dass er den größten deutschen Greifvogel dort nicht nur im Frühjahr erstmals gesehen hat – sondern er hat nach seiner Darstellung auch das Umweltamt über den konkreten Nest-Standort informiert! Unterdessen räumte die Stadt am Mittwoch mangelnden Informationsaustausch und einen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz ein.

Anfang April habe er das gewaltige Nest von der Straße aus gesehen, als die Bäume noch kahl waren. „Ich bin dann runtergegangen – und da saß ein Seeadler drauf“, schilderte Gerd Trojahn am Mittwoch seine Beobachtung. „Ich habe das erstmal keinem gesagt, damit die Vögel nicht gestört werden.“ Wenig später habe er sich an Hansgeorg Pudack von der Unteren Naturschutzbehörde gewandt, „dem habe ich das anvertraut“. Dabei sei er davon ausgegangen, dass Pudack alles veranlassen werde, damit der Seeadler-Lebensraum entsprechend geschützt wird. „Man hätte den Stadtförster informieren müssen und die Fläche aus dem Forstplan herausnehmen müssen“, ist für den Hattorfer klar.