Wolfsburg. Der Gewinn eines Produktionspreises - Da ließ es sich VW-Konzernchef Herbert Diess nicht nehmen, die Mitarbeiter zu beglückwünschen.

Was so ein Preis nicht alles bewirken kann. Seitdem das Stammwerk den „Produktions-Oscar“ der Automobilwoche erhalten hat, dürfen sich die Wolfsburger Stammwerker über Lob von allen Seiten freuen. Bisher schien der „Lean Production Award“ für die gewaltige, aber eben auch sehr alte Fabrik am Mittellandkanal unerreichbar. „An mehr als 50 Stationen in Presswerk, Karosseriebau, Montage, Lackiererei und in der Logistik konnten die Beschäftigten aus der Produktion eine unabhängige Experten-Jury davon überzeugen, dass dem Werk Wolfsburg große Sprünge bei Effizienz und Produktivität gelungen sind“, schreibt VW stolz. Davon überzeugte sich Konzernchef Herbert Diess kürzlich selbst bei einem Besuch in Halle 54.

„Das ist eine große Auszeichnung. Ich freue mich sehr für die Mannschaft und gratuliere zur Teamleistung“, sagte Diess laut Mitarbeiterzeitung „Inside“ in jener Halle, die vor nahezu 35 Jahren wegen des hohen Automatisierungsgrades als modernste Produktionshalle überhaupt galt. Die damalige Annahme, dass dort über kurz oder lang fast ohne Menschen produziert werden könnte, hat sich nicht bestätigt. So traf auch Diess mit vielen Mitarbeitern zusammen. Zusammen mit Produktionsvorstand Andreas Tostmann und Werkleiter Stefan Loth schaute der Konzernchef in der Frühschicht an der Montagelinie 3 zunächst den Beschäftigten um Meister Max Göllnitz über die Schultern. Sie verschrauben zum Beispiel die Bremsdruckleitung für den Golf. Ergonomie, Materialanstellung und visuelles Management gelten als vorbildlich, heißt es in der „Inside“. Montageleiter Jürgen Bastek informierte Diess über Details.