Wolfsburg. Vorsfelde schützten Festungen an der Aller. Fallersleben bestand schon im 12. Jahrhundert – das beweist eine alte Latrine.

Glücksgefühle löste diese Latrine aus. Weil sie, wie Daniel Pollok am Sonntagabend im Jagdsaal des Schlosses Wolfsburg erläuterte, „uns neue Erkenntnisse über Fallersleben gibt“. Der hölzerne Abort stammt vermutlich aus dem 11. oder 12. Jahrhundert und beweist damit, dass die heutige Hoffmannstadt damals schon ein ziemlich weit entwickelter Flecken war. Denn Latrinen, so der Denkmalpfleger, gab „es nicht in Dörfern“. Sie seien in verdichteten Siedlungen gebaut worden.

Den sensationellen Fund verdanken die Archäologen dem Neubau der Volksbank an der Bahnhofstraße. Insgesamt 28 Funde, 27 aus dem 17. und 19. Jahrhundert, sind da zu Tage gefördert worden. Das Eichenholz der Latrine, so die Untersuchung im Deutschen Archäologischen Institut, wurde 1067/1068 gefällt. Keramikreste zeigen, dass die vollständig erhaltene Latrine schon im 12. Jahrhundert aufgegeben wurde. Erstmals urkundlich erwähnt wird Fallersleben als Valereslebo in einer Urkunde von König Otto I. im Jahre 942.