Wolfsburg. Am Dienstag verhandelt das Amtsgericht über die Rämungsklage gegen Giovanni Moschetto. Der Besitzer des Kult-Kiosk freut sich über zahlreiche Unterstützer.

Morgen geht es für Giovanni Moschetto um seine Existenz: Im Amtsgericht wird am Dienstag, ab 10 Uhr die Räumungsklage des Eigentümers des Grundstücks, auf dem Moschettos Kult-Kiosk steht, verhandelt. Der Kläger will die Trinkhalle abreißen, weil an dem Standort Parkplätze für die Bewohner der angrenzenden Häuser entstehen sollen. Das öffentliche Interesse ist groß ­- angekündigt haben sich zahlreiche Medienvertreter, Fernsehteams und natürlich das grün-weiße Unterstützerteam der Trinkhalle. Mehr als 1000 Bürger unterzeichneten eine Petition für deren Erhalt: Eine Resonanz, die Giovanni Moschetto über die Maßen freut und rührt. Die Trinkhalle an der Rothenfelder Straße steht für viele Wolfsburger für ein Stück Tradition in der Stadt, die nicht verloren gehen darf.

Im Gericht dabei sein will auch Andreas Altreiter. Er hat zusammen mit weiteren Freunden des Kiosk gestern bei einer Putzaktion die Trinkhalle auf Vordermann gebracht. „Es soll hier schön aussehen“, sagt er, „und wenn alle mit anpacken, können wir das Kiosk richtig schön herrichten.“ Seit fünf Jahren kommt er vor und nach dem Fußball zu Giovanni. Schon etwas länger, nämlich 15 Jahre, ist ein anderer Helfer Giovannis Kiosk treu, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. „Ich verstehe nicht, warum man ihm die Trinkhalle nicht lassen will“, sagt er, „wo bleibt da das Menschliche?“ Und Andreas Altmeier fügt hinzu: „Wenn man ihm das Kiosk nähme, wäre das sein Untergang. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass das wirklich geschieht.“