Semmenstedt. 65 werden und nicht feiern können: Das ist auch das Schicksal des DRK-Ortsvereins Semmenstedt in Zeiten der Pandemie.

Seit 65 Jahren gibt es in Semmenstedt den DRK-Ortsverein, der auch Mitglieder aus Timmern hat. Am 2. Mai 1956 wurde der Verein im Gasthaus Behrens in Semmenstedt auf Initiative des damaligen Ortsbürgermeisters Felix Jäckel gegründet, der fortan auch erster Vorsitzender war, so das DRK. „Er wollte damals etwas Struktur in die Hilfsangebote des Dorfes bringen“, so Peter Koch, selbst viele Jahre Vorsitzender und zuvor Kassenwart im Ortsverein.

Gemeindeschwester war erste Ansprechpartnerin

Der heute 81-Jährige ist in den 1970er-Jahren eingetreten und hat damals noch viele der Gründungsmitglieder kennen gelernt. „Semmenstedt ist damals durch den Zuzug der Flüchtlinge – zum Beispiel aus Schlesien – enorm gewachsen. Die Einwohnerzahl hat sich in den 50ern verdoppelt. Bei medizinischen Fragen war zunächst neben dem Dorfarzt meist unsere Gemeindeschwester die erste Ansprechpartnerin.” Aus der Situation heraus sei der DRK-Ortsverein gegründet worden, um medizinische und pflegerische Hilfestellungen zu geben. Die Gemeindeschwester Marianne Storjohann habe ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern gehört. Später sei auch Gemeindeschwester Ursula von Hubatius eine Gönnerin des DRK gewesen. Sie habe dem Ortsverein eine Sitzbank aus Holz vermacht, die an der Ecke Dorfstraße/Leipziger Straße stehe. Ihre Schwiegertochter Renate von Hubatius gehöre noch heute zu den Mitgliedern.

Es gab kaum Austritte in den vergangenen Jahren

Ute Schwarz ist aktuelle Vorsitzende, hatte das Amt 2016 von Birgit Meves übernommen. In der Anfangszeit seien 90 Prozent der Mitglieder Frauen gewesen, heute sei immerhin ein Drittel der Mitglieder Männer. Vor fünf Jahren zum 60. Geburtstag organisierte der Verein ein Dorffrühstück. Dabei seien auch neue Mitglieder geworben worden. Austritte habe es in den vergangenen Jahren kaum gegeben.

Zu den Aktivitäten des 59 Mitglieder starken Vereins zählten eine Wanderung pro Jahr, regelmäßiges Kaffeetrinken sowie ein Grilltag und die Teilnahme am Dorfflohmarkt. Blutspenden organisiere der Verein nicht mehr. Ein Fest zum Jubiläum sei wegen Corona nicht absehbar.