Groß Denkte. Swantje Bues ist Landwirtin aus Leidenschaft: Wer sie erlebt, möchte nichts anderes mehr, als den Schafstall ausmisten oder Ponys striegeln.

Oder der 34-Jährigen auf dem Heuboden zuhören – und das am liebsten auf Platt. Das nämlich ist das große Anliegen der gebürtigen Schleswig-Holsteinerin: der Minderheitensprache wieder mehr Raum zu geben.

Auf ihrem Bauernhof in Groß Denkte, wohin sie ihrem Mann Philipp vor vier Jahren gefolgt ist, ist die quirlige Landwirtin eher im „Platt-Exil“, wie sie sagt. „Einer im Dorf schnackt mit mir Platt, dann freu ich mich immer wie Bolle.“ Selbst wenn sich das Braunschweiger Platt mit dem langgezogenen A in ihren Ohren falsch anhört. „Aber“, so räumt sie ein, „es gibt ja auch hunderte Schreibweisen, die von Dorf zu Dorf variieren.“ Lange sei es einfach „nicht schick“ gewesen, Platt zu sprechen. Inzwischen fänden es immer mehr toll, wenn sie ihre zweite Sprache anwende.