Biewende. Kritik am neuen Busfahrplan: Schüler wurden über Fahrplanänderungen nicht informiert und sogar stehen gelassen.

Die 86-jährige Klein Biewenderin muss jede Woche zum Arzt nach Kissenbrück fahren. Bisher klappte das reibungslos mit dem Bus der Linie 756, der von Klein Biewende über Timmern, Kalme und Groß Biewende nach Kissenbrück fuhr und anschließend sogar weiter bis Wolfenbüttel. Nun kann die Frau nach der Fahrplanumstellung nur von Klein Biewende nach Klein Denkte mit dem Bus fahren. Für die Fahrt von Klein bis Groß Denkte muss sie ein Anruf-Linien-Taxi bestellen, wobei mehrere Biewender die Erfahrung gemacht haben, dass sie bei der Bestellung dieses Anruf-Linien-Taxis auf eine „sehr unfreundliche Person“ am Telefon stießen, wie Ortsvertrauensmann Karsten Kirsch es umschrieb. In Groß Denkte muss die 86-Jährige dann fast 45 Minuten auf den Bus nach Wolfenbüttel warten. Von Wolfenbüttel kann sie dann per Bus nach Kissenbrück zum Arzt, zur Apotheke oder zum Supermarkt fahren. Der Frau graut schon vor den Wintermonaten, wenn sie in der Kälte in Denkte auf den Bus lange warten muss.

Karsten Kirsch hat sich in den vergangenen Tagen ebenso wie Remlingen-Semmenstedts Bürgermeister Günter Warnecke zahlreiche Beschwerden über die neuen Buslinien im Bereich Biewende anhören müssen. Kirsch erklärte: „Hier ist Chaos entstanden.“ Dieses Chaos fängt schon beim ausgehängten Fahrplan an, der nur schwer zu verstehen sei. Aber noch problematischer sind die schlechten Verbindungen ins benachbarten Kissenbrück. Betroffen ist zum Beispiel auch eine junge Frau, die ihr freiwilliges soziales Jahr im Kindergarten Kissenbrück absolviert und sich für die Fahrt von Klein Biewende nach Kissenbrück extra ein Monatsticket gekauft hat. Diese junge Frau lässt sich inzwischen per Auto von ihren Eltern zum Kindergarten bringen.