Heiningen. Der Heininger Kleingartenverein „Brockenblick“ macht Familien mit Kindern ein Sonderangebot. 7 Familien haben schon gepachtet. Noch sind Gärten frei.

In Corona-Zeiten kann der Schrebergarten ein Zufluchtsort für Stadt-Familien mit Kindern sein. Das dachte sich auch eine Gruppen von Gartenfreunden des Heininger Kleingartenvereins „Brockenblick“. In Zeiten von gesperrten Spielplätzen, eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten und Kontaktsperre unterbreiten die Heininger Kleingärtner Familien mit Kindern ein besonderes Angebot: Sie können ab sofort einen Schrebergarten zu Sonderkonditionen pachten.

„Familien mit Kindern stehen im Moment vor einer sehr großen Herausforderung, besonders wenn sie in einer Wohnung ohne Balkon wohnen. Diese Herausforderung wird von Woche zu Woche größer“, berichtet uns der Vorsitzende Jürgen Douglas. Bereits sieben Familien haben in den vergangenen drei Wochen das Angebot angenommen. 13 Gärten sind aber noch zu haben. „Wir haben einen Riesen-Vorteil: In jedem Garten haben wir Wasser und Strom, das ist nicht selbstverständlich“, sagt Douglas. In den meisten Gärten stünden Lauben, die seien aber in einem unterschiedlichen Zustand.

Bereits Mitte Februar kam die Idee zu dieser Corona-Sonderaktion auf. „Da wurde uns klar, dass die Leute irgendwann händeringend nach solchen Möglichkeiten suchen werden“, sagt der Wolfenbütteler Douglas. Doch zunächst hießt es erstmal: Ärmel hochkrempeln und anpacken. Ein siebenköpfiges Gartenteam ackerte die Wochenenden durch, um die 20 Gärten, die in der Kolonie zum Teil jahrelang leer standen, auf Vordermann zu bringen. „Wenn man 10 Jahre nichts in einem Garten macht, dann ist das eine Katastrophe“, weiß Gartenfreund Douglas.

Insgesamt 20 Fuhren Unrat brachten sie Kleingärtner zur Mülldeponie. Zweidrittel der verwilderten Gärten sind bereits fertig. Sie alle sollen, wenn möglich, neu verpachtet werden – vorrangig an Familien mit Kindern aus dem Landkreis und der Stadt Wolfenbüttel. Sie müssen für den Garten keinen Abstand bezahlen, erläutert der Vorsitzende. Normalerweise betrage der zwischen 500 und 1500 Euro – je nach Zustand des Kleingartens. Fällig werde lediglich die Miete, die für ein Jahr mit Laubenversicherung rund 150 Euro beträgt.

Welche Freude die kleine grüne Oase den Pächtern machen kann, zeigen die Familien, die unter anderem aus Heiningen, Börßum, Kissenbrück und Vienenburg stammen und bereits auf das Heininger Angebot eingegangen sind. „Die sind so glücklich, die Kinder können ausgelassen toben“, berichtet Douglas, der mit der Aktion auch auf eine Verjüngung der Gartengemeinde hofft. Nach der Krise soll das aber nicht alles vorbei sein. „Wir suchen Familien, die auch nach Corona bleiben, keine Eintagsfliegen.“

Interessenten können sich an den Vorsitzenden Jürgen Douglas unter der Nummer (0171)7403432 oder E-Mail wenden: douglas@hamburg.de.