„Gott verleihe guten Frieden.“

Eine der ersten beiden Zeitungen der Welt, der „Aviso“, wurde in Wolfenbüttel seit 1609 gedruckt. Die Nachrichten von Korrespondenten aus den politischen Zentren Europas, der Türkei und Persien, die in Wolfenbüttel Ende 1610 eingingen, berichten zum überwiegenden Teil von kriegerischen Auseinandersetzungen, von Anwerbung und Abdankung von Söldnern und deren Bezahlung bzw. vom Ausbleiben des Soldes sowie vom Aufsuchen der Winterlager.

In den Nachrichten aus Prag und Wien spielt der Wolfenbütteler Fürst Heinrich Julius, der „Hertzog zu Braunschweig“, als Berater des Kaisers keine geringe Rolle. So wird am 13. November aus Prag berichtet, dass er mit zwei Begleitern mit der Post nach Passau aufgebrochen sei, wobei er durch die Stadt „wacker den Postillion hat auffblasen lassen“. Der Korrespondent allerdings zweifelt daran, dass die kaiserliche Gesandtschaft bei dem dortigen Söldnerheer, das schon eine Weile auf seine Entlohnung warte, erfolgreich verhandeln könne. Der Herzog und seine Begleiter, so der Berichterstatter, planten nämlich, die Bezahlung durch eine Bank abzuwickeln, aber „das werden ihnen die hohen Befehligshaber gar schlechtlich gefallen lassen“.