Für den Schlossplatz interessieren sich aber immer mehr Vereine, die dort zum Beispiel ihr Jubiläum feiern könnten.

„Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden.“ Dieses wunderbare Zitat von Wilhelm Busch, der von 1832 bis 1908 lebte und gern seine Sommerfrische in Wolfenbüttel verbrachte, hat heute noch genauso viel Gültigkeit wie damals. An das Zitat musste ich sofort denken, als ich von den Beschwerden der Anwohner des Schlossplatzes und der Bibliotheks-Stipendiaten hörte. Wie unsere Redaktion berichtete, waren am Wochenende nach der Eröffnung die Bässe der Musikanlage auf der Eisbahn von mehreren Bürgern als zu laut empfunden worden. Vor allem im Lessinghaus, im Zeughaus und im Leibnizhaus seien die Bässe laut zu hören gewesen. Auch das Licht der Discokugel sei als störend empfunden worden. Die Stipendiaten kommen aus der ganzen Welt zu Forschungszwecken in die Herzog-August-Bibliothek. Wer studiert, braucht Ruhe. Klar.

Eisbahnbetreiber Rainer Müller hat sofort reagiert und die Bässe zurücknehmen lassen. Die Musik solle schließlich auch nur zur Untermalung dienen. Und: Er zeigt sich auch weiterhin kompromissbereit. Das ist ein feiner Zug. Eine Einigung wird sich bestimmt finden lassen. Unterdessen hat uns unser Leser Michael Fenske eine historische Postkarte aus der Mitte der 50er-Jahre geschickt, die eine Luftbildaufnahme vom Schloss zeigt. Zu sehen ist ein Zirkuszelt, in dem die „Scala-Eisrevue“ gastierte – moderiert von dem bekannten Fernseh-Entertainer Peter Frankenfeld (1913 bis 1979). Ein kleiner Zeitungstext gibt einen Eindruck von der Eisrevue. Aus einem zweiten Zeitungstext geht hervor, dass kurz vor der Eisrevue eine Zeltausstellung auf dem Schlossplatz stattgefunden haben muss.