Dettum. . Stefanie Hammerling und ihr Husky Frodo sind echte Naturtalente. Aus dem Stand wurden die beiden nach ein paar Wochen Training erstmals Europameister.

„Eigentlich ist es sein Hobby“, sagt Stefanie Hammerling lächelnd und blickt ihren Husky Frodo liebevoll an. Der mehrfache Europameister und Vizeweltmeister im Schlittenhunderennen spitzt die Ohren. Er umkreist sein Frauchen, das für das Interview auf einem Küchenstuhl in der Dettumer Wohnung Platz genommen hat. Frodo versteht die Welt heute nicht. Es Montagvormittag, eigentlich ist Frauchen jetzt bei der Arbeit und er kann auf dem Wohnzimmerteppich entspannen. Nach Feierabend geht für Frodo die Arbeit richtig los. Die Schlittenhundesaison beginnt im Oktober und endet meist im März. Für ein Rennen muss es unter 15 Grad sein, sonst könnten die Hunde kollabieren. Dann steht täglich fünf bis zehn Kilometer Zugtraining auf dem Programm. Der Husky zieht aber keinen Schlitten, sondern einen Scooter, denn Schnee ist hierzulande schließlich rar. „Das ist ein Kinderroller in Crossausführung“, erklärt Hammerling lachend. Die beiden treten im Einzel an. Ursprünglich suchte die zierliche Hundebesitzerin einfach eine Möglichkeit, ihren Husky ausreichend zu bewegen: „Solche Hunde muss man auslasten, damit sie einem nicht das Wohnzimmer umdekorieren.“

Ausschlag gab ein Gutschein ihres Mannes für ein Schlittenhunde-Event. Da war es um die 42-jährige Bankmitarbeiterin geschehen. Ein „richtiger Adrenalin-Kick“ sei das gewesen. Mit ihrem Vierbeiner erreicht sie heute Geschwindigkeiten von bis zu 36 Kilometern pro Stunde.