Cremlingen. Der Bagger ist ein ungewohnter Anblick im Landschaftsschutzgebiet Herzogsberge (LSG Herzogsberge) in Cremlingen.

Aktuell wird hier gearbeitet, um die Teiche als Lebensraum für Kreuz- und Knoblauchkröten aufzuwerten. Das teilt der Landkreis mit.

Die Gewässer seien an dieser Stelle in den vergangenen Jahren immer mehr verlandet und zugewachsen, so dass die Amphibien keine geeigneten Laichgewässer vorfanden. Die Arbeiten zur ökologischen Aufwertung hätten sich verzögert und sollten ursprünglich bereits im Oktober stattfinden. Nun hätten sie Mitte vergangener Woche begonnen.

Wenn die Witterung es zulasse, sollten die Arbeiten in zwei bis drei Wochen abgeschlossen sein. Die Gewässer würden im Rahmen des von der Europäischen Union (EU) geförderten Integrierten Life-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“ renaturiert. Auftraggeber sei das NLWKN, das für den übergeordneten Artenschutz in Niedersachsen zuständig sei. Die Untere Naturschutzbehörde im Landkreis sei als Fachabteilung zuständig für das LSG Herzogsberge.

Das Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ zum Erhalt der biologischen Vielfalt werde gemeinsam von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen umgesetzt. Charakteristische Biotope der atlantischen biogeografischen Region wie zum Beispiel Heide- und Dünenlandschaften, artenreiche Borstgrasrasen und nährstoffarme Stillgewässer sollten so nachhaltig aufgewertet werden. Auch die Bestände der für diese Lebensräume typischen Arten wie Knoblauchkröte, Kreuzkröte, Schlingnatter und Zauneidechse sollten gestärkt werden.

Für die zehnjährige Laufzeit des Projektes stehe beiden Ländern insgesamt ein Budget von 16,875 Millionen Euro zur Verfügung. 60 Prozent der Mittel stelle die EU, jeweils 20 Prozent die beiden Bundesländer. Die Gesamtverantwortung für das Vorhaben liege in Nordrhein-Westfalen.

Die DBU-Naturerbefläche Herzogsberge ist eine von 70 Liegenschaften der Stiftungstochter der DBU in Osnabrück, der DBU-Naturerbe GmbH, die die Flächen treuhänderisch für zukünftige Generationen verwalte und unter naturschutzfachlichen Aspekten sichere, teilt der Landkreis weiter mit. Insgesamt habe sie rund 70.000 Hektar vor allem ehemals militärisch genutzte Flächen in zehn Bundesländern vom Bund übernommen. Auf den Flächen sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten bleiben.