Rund 120 Teilnehmende haben Ende März auf dem 2. Fachtag Inklusion in der Lindenhalle über den Stand der Umsetzung von Inklusion im Landkreis Wolfenbüttel diskutiert. Darunter waren, wie der Landkreis in einer Pressemitteilung aufzählt, Vertreterinnen und Vertreter von Verwaltung, Politik, Wohlfahrtsverbänden, Bildungseinrichtungen sowie Expertinnen und Experten in eigener Sache und Interessenvertretungen von Menschen mit Behinderungen.
In Workshops zu verschiedenen Handlungsfeldern wurden Ideen und Vorschläge entwickelt, die in den 2. Handlungsplan Inklusion Eingang finden werden. Politische Beschlüsse im Kreistag sowie in den Räten der Mitgliedsgemeinden des Landkreises sollen den Handlungsplan für alle Menschen im Kreisgebiet noch vor der Sommerpause verbindlich machen.
Hürden abbauen
Referentin Sandra Stein überbrachte zunächst Grußworte der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen, Petra Wontorra, und betonte: „Teilhabe ist nicht nur ein Recht von jedem Menschen. Teilhabe ist ein Menschen-Recht.“ Auch Landrätin Christiana Steinbrügge sprach zu den Teilnehmenden: „Inklusion ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit und der Menschenrechte, sondern auch eine Chance für uns alle. Denn wenn wir uns für mehr Inklusion einsetzen, dann eröffnen wir neue Perspektiven und Chancen für jeden Einzelnen und für unsere Gesellschaft insgesamt. Wenn wir uns für mehr Inklusion einsetzen, dann stärken wir auch den sozialen Zusammenhalt und das gute Miteinander im Landkreis.“ Und Bernd Retzki, Sozialdezernent im Landkreis Wolfenbüttel, betonte, Hürden abbauen zu wollen.
In mehreren Workshops zu den Themen Gemeinschaft, Arbeit, Wohnen, Verwaltung, Demokratie, frühkindliche und schulische Bildung sowie Freizeit wurde unter anderem ein Quartiersmanagement für die Stadt Wolfenbüttel und die Orte im Landkreis angeregt, das sich um die Bedarfe vor Ort kümmert. Eine weitere Anregung betraf den Bereich Arbeit – hier solle ein besserer Austausch zu den Arbeitgebern der Region gefunden werden, um Menschen mit Vermittlungshemmnissen zu unterstützen und Arbeitgeber besser zu informieren.
Klassenassistenz in den Schulen
Alltag und Zugänge sollten barrierefrei gestaltet werden. Vor allem mehr barrierefreier Wohnraum werde benötigt, aber auch eine niedrigschwellige Beteiligung an politischen Prozessen und Bildung – etwa über einen Bürgerrat. An Schulen solle eine Klassenassistenz die Inklusion unterstützen und gerade im Kita-Bereich sollen Kinder am Wohnort eine Betreuung erhalten; die sei bei Kindern mit hohem Betreuungsbedarf noch nicht der Fall, so eine Teilnehmerin.
Sozialdezernent Bernd Retzki versicherte, dass alle Vorschläge für den neuen Handlungsplan Inklusion berücksichtigt werden, wies aber auch auf die politischen Beratungen und Entscheidungen hin. Es läge in der Natur der Sache, dass hier noch Änderungen stattfinden könnten.
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