Wolfenbüttel. In der Straße „Am Kälberanger“ wird derzeit ein 100 Jahre alter Abwasserkanal saniert. Dabei kommt moderne und faszinierende Technik zum Einsatz.

Was in der Medizin die „minimalinvasiven“ Operationstechniken sind, ist im Tiefbau das sogenannte Schlauchlinerverfahren, das der Wolfenbütteler Abwasserbeseitigungsbetrieb (ABW) aktuell bei der Kanalsanierung in der Straße „Am Kälberanger“ einsetzt. In einer Pressemitteilung informieren die Stadtwerke Wolfenbüttel über das Fortschreiten der Arbeiten.

Das Gute am Schlauchlinerverfahren: Die moderne Technik sei kosten- und zeiteffizient und ermögliche es dem Unternehmen, den über 100 Jahre alten Schmutzwasserkanal zu sanieren, ohne dass die ganze Straße aufgemacht werden müsse. Stattdessen könne die Erneuerung des Kanals über die vorhandenen Kontrollschächte erfolgen. Dazu werde aktuell am Kanalzugang ein etwa fünf Meter hoher Turm aufgebaut, über den ein mit Harz getränkter Synthesefaserschlauch, der zu 80 Prozent aus recycelten PET-Flaschen bestehe, in den alten Kanal eingebaut werde. Das Aufstellen dieses Schlauchs erfolge mit Hilfe von Wasserdruck. „Das muss man sich vorstellen wie eine Socke, die umgestülpt wird“, erklärt Projektleiter Raimund Dudda. Im Anschluss härte das Harz aus – ein neuer, selbsttragender und dichter Abwasserkanal innerhalb des alten Kanals sei das Ergebnis.

Der eigentliche Einbau des sogenannten Schlauchliners erfolge gemäß Stadtwerken in zwei Schritten – einmal im nördlichen und einmal im südlichen Bereich des rund 330 Meter langen Bauabschnitts – und dauere jeweils nur etwa 1,5 Tage.

Am Freitag, 21. April, sollen die Sanierungsarbeiten beendet sein. Einen Überblick über den aktuellen Stand der Arbeiten, Zufahrten sowie Parkmöglichkeiten in dieser Zeit gibt es auf www.stadtwerke-wf.de/wasser-waerme/abwasser/sanierungsmassnahmen.html.