Naturschutz in Wolfenbüttel

Wabe-Renaturierung bei Salzdahlum abgeschlossen

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Wo jahrzehntelang Betonreste ein Hindernis darstellten, können Fische in der Wabe heute wieder ungehindert passieren.

Wo jahrzehntelang Betonreste ein Hindernis darstellten, können Fische in der Wabe heute wieder ungehindert passieren.

Foto: Unterhaltungsverband Schunter

Salzdahlum.  An der ehemaligen Zuckerfabrik Salzdahlum können Fische nun endlich ungehindert die Wabe hinabwandern. Die Umgestaltung gelang in Rekordzeit.

Nach gut fünfjähriger Planung, Einholung von entsprechenden Genehmigungen und Förderbescheiden konnte in der Wabe an der ehemaligen Zuckerfabrik Salzdahlum ein weiteres Wanderhindernis für Fische und Mikroorganismen abgebaut und in eine sehenswerte Renaturierungsstrecke mit vielen Strukturverbesserungen am und im Gewässer umgebaut werden. Darüber informiert der Gewässerunterhaltungsverband (UV) Schunter in einer Pressemitteilung.

Maßnahme dauert nur sieben Tage

Die Betonüberreste des 1968 abgebauten Freiflutwehres mit einem Sohlabsturz von immerhin fast einem Meter stellten ein unüberwindliches Hindernis dar und wurden nunmehr im Rahmen der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie vom UV Schunter als Maßnahmeträger beseitigt und die Durchgängigkeit an dieser Stelle der Wabe wieder hergestellt. Der UV Schunter mit Sitz in Königslutter am Elm ist für die Unterhaltung von rund 260 Kilometern Gewässer zweiter Ordnung in seinem Verbandsgebiet mit den Hauptgewässern Schunter und Wabe zuständig.

Die Maßnahme, so berichtet der Verband weiter, konnte Ende November 2022 in der Rekordzeit von sieben Tagen fertiggestellt und vom Landkreis Wolfenbüttel und dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasser-, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) am 30. November 2022 abgenommen werden. Die gesamte Planung der Renaturierungsmaßnahme lag in den Händen der HGN-Beratungsgesellschaft aus Braunschweig.

90 Prozent der Mittel vom Land Niedersachsen

Erstmals konnte der Verband auch zuwendungsfähige Gestattungsverträge mit Flächeninhabern schließen. Dafür gab es die Erlaubnis, die für die Renaturierung notwendigen Flächen entlang der Wabe mit in die Maßnahme einzubeziehen. Diese erstmalige Anwendung wurde notwendig, weil – wie auch bei anderen Renaturierungsmaßnahmen – öffentliche Grundeigentümer nicht bereit waren, Flächen für notwendige Maßnahmen der Fließgewässerentwicklung und auch des Hochwasserschutzes direkt am Gewässer zur Verfügung zu stellen. Die UV Schunter dankt in diesem Zusammenhang der Erbengemeinschaft Ebeling aus Salzdahlum. Sie hätte dem Verband großartig unter die Arme gegriffen, um die entsprechenden vom NLWKN geforderten Strukturmaßnahmen in der Aue durchführen zu können, so Verbandschef Werner Denneberg in seinem Resümee bei der Abnahme im November.

Die Gesamtkosten summierten sich auf rund 214.000 Euro, von denen 90 Prozent vom NLWKN kamen und 10 Prozent der UV Schunter als Eigenanteil beitrug.

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