Klein Vahlberg. Bei einem Brand in Klein Vahlberg gab es für die Feuerwehr komplizierte Hürden – drei Einsatzkräfte verletzten sich. Die Bewohner wurden gerettet.

Ein dramatischer Brand am Sonntagabend im Landkreis Wolfenbüttel mit zahlreichen Hürden für die Einsatzkräfte: Am Meescheberg in Klein Vahlberg stand der Dachstuhl eines Einfamilienhauses in Flammen.

Die Bewohner des Hauses befanden sich bei Eintreffen der Feuerwehr gegen 19 Uhr noch im Gebäude und mussten gerettet werden, da sie es aufgrund eingeschränkter Mobilität nicht selbst aus dem Haus schaffen konnten. Der Gemeindebrandmeister, der zuerst an der Einsatzstelle war, konnte mit weiteren Kräften einen Mann im Rollstuhl und dessen Ehefrau aus dem brennenden Haus befreien und in Sicherheit bringen. Auch vier Hunde und zwei Leguane wurden gerettet.

Zeitgleich wurden auch schon Löschversuche am Haus unternommen, die sich aber schnell als besonders schwer darstellten. Selbst mit der Drehleiter konnte die Feuerwehr nicht dicht genug ans Feuer kommen, der Brandherd war auf der Rückseite des Hauses kaum erreichbar – auch da Zugangstore zu eng waren.

Kein Weiterkommen für die Feuerwehr. Ein Zugangstor verhinderte die Durchfahrt der Einsatzkräfte bei einem Brand in Klein Vahlberg.
Kein Weiterkommen für die Feuerwehr. Ein Zugangstor verhinderte die Durchfahrt der Einsatzkräfte bei einem Brand in Klein Vahlberg. © Jörg Koglin | Jörg Koglin

Die einzige Möglichkeit: Rein ins Gebäude und das Feuer von innen bekämpfen. Mehrere Trupps unter schwerem Atemschutz machten sich auf ins Haus – mit fatalen Folgen: Teile der Decke brachen unter den Füßen der Einsatzkräfte zusammen. Drei Feuerwehrleute stürzten und verletzten sich dabei. Einer musste ins Klinikum gebracht werden.

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Auch die Löschwasserversorgung stellte sich als äußerst schwierig dar, da der einzige Hydrant im Umkreis nicht genug Wasser fördern konnte, um den Brand zu löschen. Aus umliegenden Ortschaften mussten Schläuche gelegt werden.

Zu allen Schwierigkeiten hinzu kamen die eisigen Temperaturen. Der Fachzug Logistik tat alles, um die Einsatzkräfte mit warmen Speisen und Getränken zu wärmen.

Von außen war das Feuer in Klein Vahlberg kaum zu erkennen.
Von außen war das Feuer in Klein Vahlberg kaum zu erkennen. © Jörg Koglin | Jörg Koglin

Das Feuer war gegen 22 Uhr unter Kontrolle – die Löschmaßnahmen sollten noch bis in den späten Abend andauern. Zwischenzeitlich waren über 100 Einsatzkräfte aus mehr als 10 Ortschaften vor Ort – darunter aus Klein und Groß Vahlberg, Berklingen, Schöppenstedt, Remlingen, Groß Denkte und Groß Dahlum.

Die Bewohner des Einfamilienhauses und deren Tiere kommen vorerst bei Nachbarn unter. Sie wurden durch Notfallseelsorger betreut. Da die Brandursache aktuell noch unbekannt sei, übernimmt die Polizei die weiteren Ermittlungen zur Brandursache, sobald das Wohnhaus begehbar sei.

Bei klirrender Kälte waren über einhundert Einsatzkräfte in Klein Vahlberg im Einsatz.
Bei klirrender Kälte waren über einhundert Einsatzkräfte in Klein Vahlberg im Einsatz. © Phil-Kevin Lux-Hilebrecht | Phil-Kevin Lux-Hillebrecht