Wolfenbüttel. Nicht nur examinierte Pflegekräfte des Städtischen Klinikums haben einen Sonderbonus erhalten, auch alle anderen Mitarbeiter sind bedacht worden.

Der mit Mitteln vom Bund zur Verfügung gestellte Pflegebonus ist an die Mitarbeitenden des Städtischen Klinikums ausgezahlt worden. Da von diesem jedoch nur ein Teil des gesamten Teams profitieren sollte, hätten sich Geschäftsführung und Betriebsrat darauf verständigt, die Hälfte des Jahresüberschusses aus dem Jahr 2021 an alle Mitarbeitenden auszuzahlen. Dies teilt das Städtische Klinikum in einer Pressemitteilung mit.

„Auch dieses Jahr war für unser Team von tiefgreifenden Veränderungen, einer konstant hohen Belastung und großer Anspannung bestimmt“, wird Axel Burghardt, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums, in der Mitteilung zitiert. Der vom Bund als Zeichen der Anerkennung zur Verfügung gestellte Pflegebonus belaufe sich für das Klinikum auf rund 427.400 Euro. „Das Geld sollten ausschließlich unsere examinierten Pflegekräfte auf den Stationen über eine Sonderzahlung erhalten. Dabei wurde von Seiten des Bundes noch festgelegt, dass examinierte und fachweitergebildete Pflegekräfte im Intensivbereich einen höheren Bonus erhalten sollten als die examinierten Kollegen aller anderen Stationen“, so der Geschäftsführer. „Konkret waren nach Berechnungen des Bundes rund 3300 Euro pro Person für die Fachpflegekräfte der Intensivstation und rund 2200 Euro für alle nicht dort tätigen examinierten Kollegen festgelegt worden.“

Da die Pflege der Patienten eine hochkomplexe Gemeinschaftsaufgabe sei, habe sich das Haus entschieden, den Betrag für alle examinierten Pflegekräfte der Corona-Isolierstation und für die nicht fachweitergebildeten Pflegekräfte der Intensivstation um rund 1100 Euro aufzustocken.

Betriebsvereinbarung ausgehandelt

„Wir haben in allen Arbeitsbereichen Mitarbeitende, die nicht examinierte Pflegekräfte sind, aber im Rahmen ihrer Berufe und der übertragenen Aufgaben ebenfalls einen wichtigen und unverzichtbaren Beitrag zum Funktionieren des Krankenhauses leisten“, so Burghardt. Gemeinsam mit dem Betriebsrat sei daher eine Betriebsvereinbarung verhandelt und unterzeichnet worden, um auch allen anderen Mitarbeitenden eine finanzielle Wertschätzung für die zusätzlichen Belastungen in der Pandemie zukommen zu lassen.

So habe jeder in Vollzeit beschäftigte Mitarbeitende des Klinikums, unabhängig von Faktoren wie Arbeitsbereich, Lohngruppe oder Position, inklusive aller Auszubildenden eine Sonderprämie in Höhe von 900 Euro, Teilzeitkräfte anteilig, erhalten – sozialabgaben- und steuerfrei. Dafür sei die Hälfte des Überschusses des Jahres 2021, rund 450.000 Euro, an die Mitarbeitenden ausgezahlt worden.

Wertschätzung der Arbeit

„Es ist uns bewusst, dass eine Prämie nie das individuelle Engagement eines jeden Einzelnen würdigen kann. Allerdings wollten wir bei aller Wertschätzung der Arbeit der examinierten Pflegekräfte auf den Stationen nicht, dass alle anderen Mitarbeiter, für die unsere Regierung nichts vorgesehen hat, leer ausgehen“, so Burghardt.

Ein Dank gehe auch an den Aufsichtsrat und deren Vorsitzenden Bürgermeister Ivica Lukanic, der der Ausschüttung zugestimmt habe. Dies sei ein Zeichen der Anerkennung und zeige, dass die Stadt zu 100 Prozent hinter ihrem Klinikum stehe. Bereits 2020 habe das Klinikum mit Unterstützung des Aufsichtsrats eine außertarifliche Sonderprämie an alle Mitarbeitenden des Hauses ausgezahlt.