Wolfenbüttel. Das Wolfenbütteler Restaurant gehört zu den Lieblingsrestaurants unserer Leser. Was es so besonders macht, lesen Sie im Text.

Am Eingang wird man von einer Buddhastatue begrüßt, an den Wänden hängen Bilder von verträumten Landschaften und bunten Vögeln, hier und da stehen Skulpturen von goldenen Drachen. Betritt man das chinesische Restaurant Wan Bao in der Komiss-Straße 9a in Wolfenbüttel, befindet man sich auf einmal in einer anderen Welt. Das kommt gut an bei den Gästen: Bei einem Aufruf unserer Zeitung nach Ihren Lieblingsrestaurants, war das Wan Bao ganz vorne mit dabei. Das liegt auch daran, dass man sich über die Jahre treu geblieben ist, ist sich Xu Xin Wei, Sohn des Inhabers Xu Ming Guang, sicher.

Xu Ming Guang kam in den 1970er-Jahren als Koch von China nach Deutschland. Zuerst kochte er in Bielefeld, dann zwei Jahre in Braunschweig. Ende der 1980er- Jahre eröffnete er sein eigenes Restaurant in Wolfenbüttel. Das Wan Bao war geboren.

Das Wan Bao setzt auf Alleinstellungsmerkmale

„Natürlich lief es nicht vom ersten Tag an gut“, sagt Sohn Xu Xin Wei. „Wir mussten uns erst hocharbeiten und Stammkunden gewinnen.“ Denn von Stammkunden lebe ein Lokal. Das scheint geklappt zu haben – schließlich gibt es das Wan Bao seit fast 35 Jahren.

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„Daran arbeiten wir hart und geben immer unser Bestes. Jeden Tag gibt es neue Herausforderungen, weil jeder Gast unterschiedlich ist – und wir alle zufriedenstellen wollen“, sagt Xu. Dafür mache man jedoch nicht jede Mode mit, sondern versuche, seine Alleinstellungsmerkmale zu behalten.

Das macht die Ente in dem Wolfenbütteler Restaurant so besonders

Viele chinesische Lokale seien mittlerweile in ihrer Einrichtung kaum von westlichen Restaurants zu unterscheiden, alles sei hell und modern. Nicht so im Wan Bao. Die Einrichtung komme aus China. „Bei uns ist es wie eine Reise in eine andere Welt. Eine Reise in das alte China“, sagt Xu.

Die Pekingente ist im Restaurant Wan Bao sehr beliebt.
Die Pekingente ist im Restaurant Wan Bao sehr beliebt. © Wan Bao

Im Fokus steht jedoch das Essen. Xu Ming Guang steht immer noch jeden Tag selbst in der Küche – mit über 70 Jahren. Besonders beliebt ist laut Xu Xin Wei die Ente. „In vielen Restaurants ist die Ente schon vorgegrillt, damit der Aufwand nicht so groß ist. Wir machen das selbst. So bekommt sie unsere eigene Note“, sagt Xu. „Jeder kennt Ente – aber nicht so wie bei uns. Hier ist sie besonders knusprig und zart.“

Wolfenbüttel ist die neue Heimat

In China werde Ente übrigens meistens ganz und mit Knochen serviert. Das mache man hier anders, um es den Gästen einfacher zu machen. „Die Menschen schätzen am chinesischen Essen außerdem, dass es sehr bekömmlich ist und nicht so schwer im Magen liegt“, sagt Xu. Auch als immer mehr chinesische Restaurants anfingen, Büfetts anzubieten, blieb sich das Wan Bao treu. „Den Trend haben wir auch nicht mitgemacht und sind bei à la carte geblieben – unsere Stammkunden hat es gefreut“, sagt Xu.

Dass das Wan Bao so beliebt in Wolfenbüttel ist, freut Xu sehr. Die Arbeit habe sich ausgezahlt, so fernab der Heimat. Wobei, was heißt hier eigentlich Heimat? „Früher haben wir gedacht, dass wir vielleicht irgendwann zurück nach China gehen werden“, sagt Xu. Doch das habe sich geändert. Die Kinder seien in Deutschland geboren und aufgewachsen. Xu sagt: „In China zu sein ist schön – aber vor allem, um Urlaub zu machen. Unsere Heimat ist jetzt hier in Wolfenbüttel.“