Wolfenbüttel. Mit ihren gemalten Karten unterstützt Evelin Reimann den Hospizverein. Es ist eine große Spendensumme zusammengekommen.

In Evelin Reimann steckt große Leidenschaft fürs Malen. Ihre Kunst hat sie in den vergangenen Monaten eingesetzt, um Spendengeld für den Hospizverein Wolfenbüttel zu sammeln. Sage und schreibe 120 Grußkarten sind in vielen abendlichen Mußestunden entstanden, berichtet der Hospizverein. Ihre weihnachtlichen und winterlichen Motive seien in ihrem Bekanntenkreis auf überraschend große Resonanz gestoßen.

In ihren Arbeiten stecke eine große Liebe zum Detail. Jede Karte sei ein kleines Kunstwerk. Häufig bringe sie eine feine Pointe unter, die Betrachtern ein Schmunzeln ins Gesicht zaubere. Unvorstellbar, dass Evelin Reimann seit Anfang November so viele Karten mit den verschiedensten Motiven gestaltet hat, so der Verein weiter.

Mehr als nur die geplanten 50 Euro

Die Idee, Geschenkkarten zugunsten des Hospizvereins zu verkaufen, hatte sie demnach von Anfang an. „Zuerst habe ich gedacht: Wenn ich vielleicht zehn Stück verkaufe, dann kann ich dem Verein für seine wichtige Arbeit immerhin 50 Euro spenden“, wird Evelin Reimann zitiert. Am Ende seien es sogar 500 Euro gewesen. „Ich freue mich, dass so viele Menschen meine Aktion mit dem Kauf einer Karte unterstützt haben.“

Evelin Reimann habe schon einmal, vor genau zehn Jahren, liebevoll gestaltete Karten zugunsten der Hospizarbeit verkauft. Seinerzeit habe sie in Salzgitter gelebt. Über ihren Mann, leidenschaftlicher Filmer – beispielsweise für TV 38 –, sei sie in Kontakt mit dem Hospiz in Salzgitter-Bad gekommen.

Hospizverein durch Malerei unterstützen

„Ich hatte bis dahin eher die Vorstellung von einer Art Krankenhaus für die letzten Lebensstunden, in denen sich alles nur um Pflege dreht. Hier habe ich erfahren, wie viel Leben und Aktivität in einem Hospiz stattfindet“, berichtet sie. Es gehe darum, alles zu ermöglichen, was gewünscht werde und realisiert werden könne.

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Von der persönlichen Zuwendung des Pflegepersonals und auch der Ehrenamtlichen sei sie regelrecht beeindruckt gewesen. „Dieses Engagement will ich gern unterstützen, nicht in der Pflege, aber sehr gern mit dem, was ich gut kann – mit meiner Malerei.“

Auch ihr Mann engagiert sich ehrenamtlich

Seit 2012 wohnt das Ehepaar Reimann in Wolfenbüttel, erläutert der Verein. Und wie es der Zufall wolle, engagiere sich ihr Mann auch hier für den Hospizverein: Er halte die Entwicklung vom ehemaligen Gutshaus in Wendessen zum zukünftigen Hospiz-Zentrum im Film fest – ebenfalls ehrenamtlich.

Die Künstlerin sei immer schon kreativ gewesen, doch erst spät habe sie sich ihren langgehegten Wunsch erfüllt und Zeichenunterricht genommen, schließlich sogar in einem Fernstudium ihr Talent weiterentwickelt.

Malerei als wichtige Kraftquelle

Der Hospizverein weiter: Sie malt nicht nur Karten. Größere Bilder von ihr sind derzeit in den Räumen des Wolfenbütteler Kosmetikstudios in der Straße Am Alten Tore zu sehen. In der Malerei sieht die 67-Jährige für sich eine wichtige Kraftquelle: „Mag mein Tag auch noch so anstrengend gewesen sein: Beim Malen komme ich ganz schnell runter.“

Bei der Übergabe der Spende zeigten sich Vorstandsmitglieder und Hauptamtliche des Vereins beeindruckt. Finanzvorstand Elke Thomas: „In meinen Dank schließe ich alle Menschen ein, die mit dem Kauf einer Karte zu dieser ansehnlichen Spendensumme beigetragen haben. Wir freuen uns über diese breite Unterstützung in der Bevölkerung.“