Wolfenbüttel. Zum wiederholten Male musste die Feuerwehr Wolfenbüttel oberhalb des Straßenzuges „Am Schiefen Berge“ eingreifen, um Schlimmeres zu verhindern.

Der Wunsch nach Lagerfeuerromantik kann derzeit ordentlich nach hinten losgehen. Wie die Feuerwehr Wolfenbüttel am Sonnabend berichtet, musste sie bereits mehrfach in den vergangenen Tagen „Am Schiefen Berge“ in Wolfenbüttel eingreifen. An einem Platz oberhalb des Straßenzuges löschten sie verwaiste Lagerfeuer, die aktuell besonders gefährlich werden können.

Einige nutzten nach Angaben der Feuerwehr Feuerkörbe, die anderen entfachten das Lagerfeuer einfach auf dem Boden. Doch genau das sei aufgrund der derzeitigen Trockenheit problematisch. In diesen Tagen waren die Feuerwehren wieder gehäuft im Einsatz, um Entstehungsbrände entlang der Straßen zu löschen. Oft ausgelöst von entsorgten Zigarettenstummeln, die trockenes Gras oder fusselähnliche Samen von Bäumen entfachten.

Reste der Feuer glimmen die ganze Nacht

„Deshalb kann ein auf dem Boden brennendes Feuer schnell außer Kontrolle geraten“, teilt Wolfenbüttels Stadtbrandmeister Olaf Glaeske mit, „die Feuerwehr warnt eindringlich vor dem leichtsinnigen Umgang mit Grill- oder Lagerfeuern. Diese Gefahr besteht im Sommer nicht erst mit dem Ausrufen der so genannten Waldbrand-Gefahrenstufen, denn vor allem die Pflanzenreste fangen schon nach kurzer Zeit ohne Niederschläge durch Funkenflug sehr leicht Feuer.“

Insbesondere die Einsätze oberhalb der Straße „Am Schiefen Berge“ seien daher für die Feuerwehrleute ein Ärgernis. „Nicht selten klingeln am Sonntagmorgen die Alarmempfänger der freiwilligen Feuerwehrleute, damit sie am Lechlumer Holz glimmende Reste der Feuer des Abends ausmachen“, ärgert sich der Stadtbrandmeister, „die dort wenige Stunden zuvor Sitzenden haben eine gemütliche Zeit verbracht, sind dann abgehauen, aber die aus Baumresten bestehenden Lagerfeuer glimmten weiter.“

Gebiet „Am Schiefen Berge“ schwer zu löschen

Um die zahlreichen, verbrannten Stellen auf dem Erdboden herum stehen Büsche und hohe Gräser. Die vom Wind entfachte Glut reiche, um bei Trockenheit ein kleines Inferno zu verursachen. „Eine ausreichend leistungsfähige Stelle zur Wasserentnahme gibt es dort oben unmittelbar nicht“, ergänzt der

Das Gebiet „Am Schiefen Berge“ liegt auf einer Anhöhe und es ist unter anderem deswegen dort schwer zu löschen.
Das Gebiet „Am Schiefen Berge“ liegt auf einer Anhöhe und es ist unter anderem deswegen dort schwer zu löschen. © Feuerwehr Wolfenbüttel

stellvertretende Stadtbrandmeister Marco Dickhut, „wir nutzen zunächst die Tanks der Einsatzfahrzeuge und später Hydranten der umliegenden Straßen.“ Nur hierzu müssten rund 600 Meter Schläuche gerollt werden. Zudem liegt die Brandstelle auf einer Anhöhe. Daher appellieren der Stadtbrandmeister und sein Stellvertreter an die Wolfenbütteler: „Hört auf, diese unerlaubten Lagerfeuer zu machen – weder dort noch anderswo. Es ist gefährlich und nur eine Frage der Zeit, bis ein großer Sachschaden nicht zu vermeiden ist oder gar Menschenleben in Gefahr geraten.“

Lagerfeuer kann teuer werden

Auch Jörn Illemann, Bürgeramtsleiter bei der Stadt Wolfenbüttel, weise darauf hin, dass es gemäß der Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in der Stadt Wolfenbüttel verboten ist, in öffentlichen Grünanlagen Feuerstellen zu errichten und zu betreiben. „Verstöße stellen eine Ordnungswidrigkeit dar und können mit einer Geldbuße von bis zu 5000 Euro geahndet werden. Sofern die Verursacher bekannt sind oder ermittelt werden können, können weitere Kosten für den Feuerwehreinsatz hinzukommen. Auch bei einer zügigen Löschung fallen hier schnell mehrere hundert Euro an, die vom Verursacher zu tragen sind“, wird Illemann zitiert.