Wolfenbüttel. Wo gibt es Nachbarschaftshilfen? Wer bietet diese an? Wie sind sie zu erreichen? Wer hilft bereits wem? Viele gute Nachrichten aus dem Landkreis.

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Das Coronavirus bestimmt den Alltag im Landkreis Wolfenbüttel. Durch die Schließung von Geschäften und Kontaktsperren ist das Leben stark eingeschränkt. Viele befinden sich auch in häuslicher Quarantäne und dürfen die eigenen vier Wände nicht verlassen. Die aktuelle Situation schweißt aber auch zusammen: In vielen Teilen des Landkreises Wolfenbüttel bilden sich Nachbarschaftshilfen und Unternehmen unterstützen sich gegenseitig.

Kontakt zu Nachbarschaftshilfen

Die Menschen im Landkreis lassen sich vom Coronavirus nicht unterkriegen. Sie bilden Soforthilfen und stehen Bedürftigen zur Seite.
Wolfenbüttel: Die Freiwilligen-Agentur sucht freiwillige Helfer, die Menschen beim Einkauf unterstützen wollen. Ebenso sollen sich Betroffene melden, die aufgrund häuslicher Quarantäne oder, weil sie zur Risikogruppe gehören, nicht raus gehen dürfen. Informationen und Anmeldung auf der Homepage der Freiwilligen-Agentur oder von Montag bis Freitag, 10 bis 16 Uhr unter (05331) 902626.

Auch die Taxi-Unternehmen bieten ihre Hilfe an. Das Altstadttaxi ist unter der Rufnummer (05331) 77777 erreichbar. „Hallo Taxi“ bietet Einkaufshilfen unter (05331) 2222 an.

Samtgemeinde Sickte: In der Samtgemeinde Sickte hat sich ein ganzes Netzwerk von freiwilligen Helfern entwickelt. Wer hier Hilfe benötigt oder helfen möchte kann sich an folgende Kontaktdaten wenden. Erkerode: Sonja Saalfeld: (05305) 2962; Bürgermeister Heinrich Füchtjohann: (0172) 4006925; Gutspfarrerin Lucklum Inka Baumann: (05305) 9120018; Pfarrer Thomas Posten: (05306) 1854.
Evessen: Bürgermeisterin Dunja Kreiser: (05333) 767; Tumulus-Netzwerk: (05333) 390; Elm-mobil: (05333) 1474; Markus-Gemeinde: (05333) 425.
Veltheim: Bürgermeister Alexander von Veltheim: (05305) 3223.
Dettum: Bürgermeister Konrad Gramatte: (05333) 1576.
Sickte: TSV Sickte, Patrik Ahlborn unter (01523) 3806200 oder Sven Hofestädt unter (0176) 47129980.

Hötzum: In Hötzum hat sich eine Initiative gegründet, die Menschen in der derzeitigen Situation unterstützen will. Dazu zählt die Organisation einer Einkaufshilfe oder der Gang zur Apotheke. Kontaktdaten: (0160) 96521266.
Cremlingen:
Die Gemeinde Cremlingen reagiert mit dem Aufbau eines gemeindeweiten Unterstützernetzwerkes. Dieses Netzwerk soll sicherstellen, dass gerade ältere Menschen und chronisch Kranke aber auch andere Hilfebedürftige unterstützt werden. Menschen, die helfen oder Hilfe in Anspruch nehmen wollen, können sich unter (05306) 80230 melden.
Schöppenstedt-Schladen:
Pfarrer Frank Ahlgrim aus Werlaburgdorf weist auf die Alltagshilfen Schöppenstedt-Schladen hin. Wer Hilfe braucht kann sich unter (0800) 7070400 melden.

Samtgemeinde Elm-Asse: Das Kompetenzzentrum Freiwilligenmanagement Elm-Asse bietet an, für Menschen, die während der Corona-Kontaktsperren Unterstützung brauchen, unbürokratisch und kostenlos Hilfe zu finden. Dazu hat sie eine Vermittlungsbörse eingerichtet, bei der sich Hilfsbedürftige ebenso melden können wie hilfsbereite Freiwillige. Informationen und Anmeldung auf der Homepage der Freiwilligenagentur Wolfenbüttel unter www.freiwillig-engagiert.de oder von Montag bis Freitag 10 bis 16 Uhr unter (05336) 9489500.

Weitere Kontaktdaten für Nachbarschaftshilfen oder Initiativen im Landkreis Wolfenbüttel gerne per Mail an tobias.schneider@bzv.de

Wie sieht Ihr Alltag in der Corona-Krise aus? Schicken sie uns Ihre Fotos an redaktion.wolfenbuettel@bzv.de

Initiative „Wolfenbüttel handelt“

Seit Dienstag, 17. März, gilt der Erlass des Landes Niedersachsen, wonach viele Geschäfte geschlossen bleiben müssen. Das hält die inhabergeführten Geschäfte in der Wolfenbütteler Fußgängerzone aber nicht auf. „Wir haben uns zusammengetan und ein Maßnahmenpaket entwickelt. Das wird eine Facebook-Seite sein mit dem Namen ‘Wolfenbüttel handelt’“, erklärt Jens Kalweit, Vorstand der Initiative Wirtschaft Wolfenbüttel (IWW). Darauf gewähren die Unternehmer einen persönlichen Einblick in ihre Lage während der Corona-Krise.

Initiative „Wir zusammen“

Das Video von Frerk Hennicke, Inhaber der Gaststätte Reitling im Reitlingstal, berührte Tausende. Darin beschreibt der Gastronom emotional, wie es ihm, nach der Schließung seines Lokals, geht. „Wer mich kennt, weiß, dass ich als sorgender Ehemann, liebender Vater und verantwortungsvoller Chef nach Lösungen suche, um Hoffnung, Perspektive und Sicherheit zu geben (...) Wir zusammen. Es geht hier nicht mehr um Geld – es geht um Solidarität. Wir zusammen – das ist das Motto in der nächsten Zeit“, sagt Hennicke in seinem Video. „Wir zusammen“ stehe für eine Initiative, die die Menschen in der Region Braunschweig noch mehr zusammenschweißen soll.

Rentnerehepaar unterstützt Lieblingscafé

Ein Rentnerehepaar aus Wolfenbüttel-Linden will ihren Lieblingsgeschäften während der Coronakrise beistehen und spendet ihnen wöchentlich die Summe, die sie auch ausgeben würden, wenn es die Geschäftsschließungen nicht geben würde. „Wir fänden es schön, wenn sich auch noch andere Wolfenbütteler dieser Denkweise anschließen könnten und so einen Beitrag zur Existenzsicherung unserer Lieblingscafés, -gaststätten, Friseure, Kosmetikstudios oder anderen Geschäften leisten würden. Die Läden dürfen nicht aussterben“, sagt das Paar.

Wolfenbütteler Frauen nähen Mundschutzmasken

Die Quatschen Quilter – 13 nähbegeisterte Frauen – sitzen seit kurzen in ihren Zimmern daheim und nähen Mundschutzmasken, die sie dem Städtischen Klinikum Wolfenbüttel zur Verfügung stellen werden. „Eben stellen wir logistische Überlegungen an, wie wir die Masken, ohne einander zu nahe zu kommen, in meinen Transporter laden und zum Klinikum bringen“, erzählt Gabriela Wittchen von den Quatschen Quiltern.

Wolfenbütteler Schüler spielen Geige

Die beiden Schülerinnen der Großen Schule, Maya Steinbach und Thea Ränger, haben vor dem Seniorenheim Steinhäuser Gärten in Wolfenbüttel ein spontanes Geigen-Konzert gegeben. Die Senioren öffneten die Fenster oder stellten sie auf Kipp, um den Geigenklängen der beiden Mädchen zuzuhören.

Solidarfonds Wolfenbüttel startet

Die Stadt Wolfenbüttel, der Landkreis und die Unternehmerfamilie haben schnelle Hilfe für vom Coronavirus gebeutelter Unternehmen versprochen – jetzt stehen die zwei Millionen Euro Soforthilfe zur Verfügung. Der Solidarfonds Wolfenbüttel kann ab sofort Anträge entgegennehmen.

Corona im Landkreis Wolfenbüttel: Die Fakten auf einen Blick

Auch das BZV-Medienhaus hat eine Plattform geschaffen, auf der Menschen Tipps, Orientierung und Nachbarschaftshilfe finden können – und auf der sich der lokale Einzelhandel mit seinen Corona-Angeboten präsentieren und vernetzen kann. Zu finden ist „Gemeinsam stark“ unter www.wolfenbuetteler-zeitung.de/gemeinsamstark/