Weddel. Der 55-Jährige wollte sich wohl überfahren lassen. Die Frau zog ihn aus dem Gleisbett. Dafür wurde sie nun von der Bundespolizei geehrt.

Ein 55-jähriger Mann springt in ein Gleisbett, will sich offenbar von einem Zug überfahren lassen. Doch die 36 Jahre alte Daniela Fiedler aus Weddel greift ein – und rettet dem Mann wahrscheinlich das Leben. Für diesen Akt der Zivilcourage ist die gelernte Krankenschwester nun von der Bundespolizei geehrt worden.

Mann steigt nach Zugansage ins Gleisbett – und will sich wohl überfahren lassen

Unmittelbar nach einer Zugansage war der Mann am 12. Januar ist Gleisbett gestiegen. Zur gleichen Zeit stand die Weddelerin am Haltepunkt – mit ihrem Mann und ihrer dreijährigen Tochter. Die 36-Jährige erkannte die Situation und handelte sofort. „Durch ihre beherzte und bestimmte Art konnte sie den Verzweifelten dazu bewegen, an die Bahnsteigkante zu kommen, so dass sie ihn aus dem Gleis ziehen konnte“, berichtet die Bundespolizei.

Weddelerin: „Das hätte doch jeder gemacht“

Ihr Ehemann nahm die gemeinsame Tochter und verließ den Bahnhof. Er wollte dem Kind die schlimme Szene ersparen, die sich am Bahnsteig anbahnte. Doch dazu kam es zum Glück nicht. Bis schließlich die Rettungskräfte und die Bundespolizei aus Braunschweig angerückt waren, kümmerte sich Daniela Fiedler um den 55-Jährigen. „Das hätte doch jeder gemacht“, sagt die gelernte Krankenschwester anschließend. Mitnichten. Ein solches Verhalten sei nicht selbstverständlich, meint die Bundespolizei. Ein Blumenstrauß und der Dank des Inspektionsleiters der zuständigen Bundespolizeiinspektion Hannover sollen daher eine Geste der Anerkennung sein. Und die hat sich die 36-jährige Frau aus Weddel mehr als verdient.

Hier gibt es Hilfe

Haben Sie suizidale Gedanken, oder haben Sie diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Hilfe bietet in jeder Region die Telefonseelsorge. Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter http://www.telefonseelsorge.de. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/adressen/.