Remlingen. Seit Montag werden die wasserführenden Schichten untersucht. Die unterirdischen Strukturen sollen für die Rückholung sichtbar gemacht werden.

Am Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel haben am Montag Bohrungen zur Erkundung der wasserführenden Schichten im Boden begonnen. Das teilte eine Sprecherin der zuständigen Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mit.

Für die geplante Rückholung der radioaktiven Abfälle sei es wichtig zu wissen, wie diese Schichten unter dem Asse-Höhenzug beschaffen sind und von wo Wasser in das Bergwerk eindringt.

Unterirdische Strukturen sichtbar machen

Vorgesehen sind laut BGE rund 6000 bis zu 15 Meter tiefe Bohrungen. Mit kleinen Sprengungen sollen seismische Wellen erzeugt werden. Das an etwa 46.000 Punkten gemessene Echo soll die unterirdischen Strukturen sichtbar machen. Die betroffene Fläche umfasst 37,5 Quadratkilometer. Mit den Daten könnten die Genehmigungsunterlagen für die Rückholung und die anschließende Stilllegung mit der notwendigen Genauigkeit erstellt werden, sagte die Sprecherin.

Die Bohrungen in dem Waldgebiet werden voraussichtlich bis Anfang Januar kommenden Jahres dauern, dann folgt die seismische Messung des Untergrundes. Im August gab es bereits erste Testbohrungen.

Asse II soll stillgelegt werden

In dem Bergwerk lagern seit Jahrzehnten 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. Weil täglich Wasser in das marode Bergwerk eindringt, gibt es den gesetzlichen Auftrag, die Asse II unverzüglich stillzulegen und den Müll zurückzuholen, wenn das radiologisch und sicherheitstechnisch möglich ist. dpa