Wolfenbüttel. Im Oskar-Sommer-Haus der Großen Schule erzählt Karl-Heinz Richter über seine Zeit als Fluchthelfer in der DDR.

Totenstille herrschte im Oskar-Sommer-Haus der Großen Schule. Die 11. Klassen lauschten atemlos den Ausführungen des Berliners Karl-Heinz Richter. Trotz seiner 73 Jahre voller Vitalität, witzig, nachdenklich und engagiert zugleich.

Ein Berliner, wie er im Buche steht. Wie es ihm heute gehe, fragt ein Schüler am Schluss seines berührenden Vortrages über „Republikflucht und Gefangenschaft“. „Jut“, sagt er lächelnd. „Mir kann et nich besser jehn“. Er ist Zeitzeuge der Ereignisse um die untergegangene DDR. 30 Jahre ist das her. Und in vielen Köpfen schon blutleere Geschichte. Wer es nicht erlebt hat, kann es kaum nachvollziehen. Und deshalb tourt Richter durch die Republik und erzählt von seinem Leben. „Denn“, sagt er zu seinen jugendlichen Zuhörern, „Ihr seid die künftige Elite. Ihr habt die Verantwortung für Freiheit und Demokratie. Wenn Ihr nicht widersprecht, wer soll es sonst tun?“