Wolfenbüttel. Tilman Krüger hat sich in seiner Masterarbeit mit der Hochwasservorsorge in Wolfenbüttel beschäftigt. Er ist überzeugt, dass Bürger mehr tun können.

Wegen des Klimawandels werde es verstärkt zu Hochwasserereignissen kommen. Gleichzeitig verstärkt sich der Trend zum Wohnen am Wasser. Deswegen sollten die Bürger sich aktiv über die Gefährdungslage informieren und vorsorgen. Davon ist Tilmann Krüger überzeugt. Der 29-Jährige ist mit dem Thema Hochwasser „groß geworden“, wie der gebürtige Wolfenbütteler sagt. Seine Eltern leben in der Nähe der Herzog-August-Bibliothek, an einem Okerarm. „Das Geräusch der Schleuse hat mich durch meine Kindheit begleitet.“ Sein biografischer Hintergrund hat den jungen Geografen animiert, seine Masterarbeit der privaten Hochwasservorsorge in Wolfenbüttel zu widmen. Er bilanziert die Schäden und Maßnahmen im Vergleich zum sächsischen Grimma. „Beide Städte haben eine ähnliche Gefährdungslage“, erklärt Krüger, „in Wolfenbüttel ist die aber abgeschwächt durch die Okertalsperre.“

Seine Analysen beruhen auf der Annahme, dass die Okertalsperre nicht funktioniert oder überläuft. Die Gefahr, dass das passiert, sei allerdings relativ gering. Die Abschlussarbeit des Wahl-Hallensers fußt auf der Auswertung von Geo-Daten, sieben Interviews mit Wolfenbütteler Betroffenen, Experten-Gesprächen und Studien zur Situation in Grimma.