Wolfenbüttel. Gemeinsam mit Informatikern der Uni Hildesheim arbeiten die Wolfenbütteler Wissenschaftler an einer Software, die Bilder mit Grafiken vergleicht.

Welche Chancen bietet die Digitalisierung allgemein für die Geistes- und Kulturwissenschaften und speziell für die Wolfenbütteler Herzog-August-Bibliothek (HAB)? Über das Digitalisieren von Wissensbeständen hinaus? Ein neues Projekt soll dabei helfen, bestehende Digitalisate sinnvoll für die Forschung zu nutzen. Konkret geht es um circa 32.000 Porträts. Es handelt sich um Holzschnitte und Kupferstiche aus dem späten 15. Jahrhundert bis ins frühe 19. Jahrhundert. „Sie liegen der Bibliothek als Sammlungen vor und wurden über insgesamt fünf Jahre digitalisiert“, erklärt der Leiter des Projekts Hartmut Beyer, der Stellvertretende Abteilungsleiter Alte Drucke.

Die Bilder zeigen Angehörige der frühneuzeitlichen Oberschicht. Autoren, Gelehrte, Philosophen wie Platon und Aristoteles, Kaiser, Könige und Päpste. „Häufig haben einzelne Personen damals diese Grafiksammlungen zusammengestellt. Man hing sich diese Bilder nicht an die Wand, sondern sammelte sie in Buchform“, erklärt Beyer. Heute sind sie nicht nur spannend wegen der abgebildeten Personen, sondern auch wegen der Art der Darstellung. „Man hat die Personen je nach Funktionen gern mit bestimmten Gegenständen versehen, Professoren beispielsweise mit einem Buch“, sagt Bayer.