Wolfenbüttel. Max Weitemeier kandidiert für die FDP. Der Sickter wird wohl nicht im EU-Parlament landen, er will aber dafür werben, wählen zu gehen.

Wer nicht bei der Europawahl abstimmt, überlässt das Feld den Populisten. Da ist sich Max Weitemeier ganz sicher. Der junge Liberale aus Sickte kandidiert für die FDP für die Europawahl. Es wird die erste des 19-Jährigen werden. Nicht nur als Kandidat, sondern auch als Wähler. Ein Leben ohne die Europäische Union kennt der Jurastudent nicht. „Ich bin in einer Generation aufgewachsen, für die vieles selbstverständlich ist, das ist es aber nicht“, sagt Weitemeier. Beispielsweise der Frieden. „Wir sind eine Generation ohne Kriegsbewusstsein.“ Europa ist daher für ihn vor allem ein Friedensprojekt.

Seine politischen Erweckungserlebnisse hatte er im Jahr 2016. Das Brexit-Referendum, das Erstarken der Alternative für Deutschland und die Trump-Kandidatur haben ihn wachgerüttelt. „Alles, was ich für selbstverständlich hielt, ein Leben in Freiheit, Sicherheit und Demokratie, kam ins Wanken.“ Seine politische Heimat habe der Sohn eines Ingenieurs und einer Fotolaborantin dann bei der Freien Demokratischen Partei gefunden. „Die FDP macht sich für die Bürgerrechte stark, geht aber beispielsweise auch mal ein Risiko ein.“ Das habe ihm gefallen. Von Gleichaltrigen habe er sich schon den einen oder anderen Spruch deswegen anhören müssen. „Viele vermuten, dass wir keine soziale Agenda haben, das stimmt aber nicht.“ Dass die Millennials generell weniger politisch interessiert seien, könne er nicht pauschal bestätigen.