Wolfenbüttel. . Die letzte Ausgabe der „On air tonight“-Show im Lindenhallen-Foyer ist gewohnt originell und spritzig. Von Traurigkeit keine Spur bei den Moderatoren.

Keine Spur von Tristesse. Höchstens etwas Wehmut versetzt mit viel Stolz über das Ende einer Ära, die das Unterhaltungsangebot der Region um einen bunten originellen Tupfer bereichert hat. „On air tonight“, die Wolfenbütteler Late-Night-Show geht mit ihren Moderatoren Carsten Schrader und Martin Tschupke in Pension. Die letzte der 28 Shows in 10 Jahren glich zum Verwechseln ihren Vorgängern. Ausverkauftes Lindenhallen-Foyer, ein Programm mit satirischem Blick auf Kurioses aus Stadt und Landkreis, ein konsequenter Unernst der Moderatoren, umrahmt von handgemachtem Pop-Gedröhn. Dieses Mal Alex, Max und Mo. Eine Mixtur wie aus der Wundertüte. Oder wie Schrader es nennt: Kindergeburtstag.

Und schon flogen die Riesenluftballons durch den Saal, dass auch die Jüngsten gejuchzt hätten. Peng, wurde der Beamer getroffen. „Nu macht mal.“ Fröhlich raunzt Schrader den Reparaturtrupp an: „Wir haben hier noch viel wegzusenden.“ In der Tat. Die beliebte Wochenmarktbefragung mit Martin Tschupke. Zum Kringeln die konsequente Hilflosigkeit im versuchten Dialog mit einer norwegischen Touristin. Und putzig auch das Angebot Dunja Kreisers: „Ich muss den (fröstelnden) Martin mal ordentlich warmrubbeln.“ Lustige Proteste aus dem Publikum wischt Martin souverän weg: „Unser Niveau steht.“ Und dann Perlen aus der Lokalpresse. So der komische Widerspruch der rosa bezipfelten „Pussy-Hats“, Fachgruppe „Frauengesundheit“, zu ihrem Seximus-Anliegen. Wunderbar! Oder die optische Nachbarschaft von Harninkontinenz und Eintopf. „Schmeckt super.“ Und zum Totlachen: Ein bemühter Journalist verwechselt Konjunktiv mit indirekter Rede. Das Ergebnis ist eine skurrile Mixtur von dem, was zwar gewesen ist, aber doch nie stattfand.