Wolfenbüttel. . Die rumänisch-deutsche Lyrikerin Selma Meerbaum-Eisinger hat Arbeiten hinterlassen, die zur großen Literatur Deutschlands gezählt werden dürfen.

Dabei starb sie bereits im Alter von 18 Jahren 1942 als von den Deutschen verfolgte Jüdin im Zwangsarbeitslager Michailowka in der Ukraine. Iris Berben las im Lessingtheater Gedichte der jungen Frau. Benjamin Moser begleitete sie als Pianist.

57 Gedichte sind von Selma Meerbaum-Eisinger erhalten. Es sind Liebesgedichte und Gedichte über die Natur, die in tiefe Melancholie gebettet sind. „Blütenlese“ hat sie die Mappe mit den Texten genannt. 1968 wurde ein Gedicht Meerbaums in einer Anthologie in der DDR gedruckt. 1976 wurden sie erstmals vollständig in Israel veröffentlicht, 1985 in der Bundesrepublik. Die Schauspielerin Iris Berben engagiert sich seit langem gegen Antisemitismus und Rechtsradikalismus. Viele Konzertbühnen der ganzen Welt waren schon Auftrittsorte des Pianisten Benjamin Moser. Die Musik von Komponisten wie Rachmaninow, Prokofjew, Debussy, Williams, Schumann und Bach, mit denen er die Lesung begleitete, steckt voller Lebensgier und -sättigung.