Wolfenbüttel. Der geplante neue Schacht 5, der für die Rückholung des Atommülls aus der Asse angelegt werden muss, kann mit Sprengungen vorangetrieben werden.

Der geplante neue Schacht 5, der für die Rückholung des Atommülls aus dem Salzbergwerk Asse angelegt werden muss, kann mit Sprengungen vorangetrieben werden. So sei der Schachtbau schneller möglich, erklärte Jens Köhler als Leiter der Asse GmbH. Er sprach von vier Jahren Bauzeit. Negative Auswirkungen auf das Grubengebäude seien durch die Sprengungen nicht zu befürchten. Das habe ein Gutachten ergeben. Untersucht werden muss allerdings noch, wie der Schacht an das Grubengebäude angedockt werden kann, berichtete Köhler auf der jüngsten Sitzung der Asse-II-Begleitgruppe.

In der Sitzung der Asse-Begleitgruppe stellte sich der neue BGE-Geschäftsführer Stefan Studt (links) vor.
In der Sitzung der Asse-Begleitgruppe stellte sich der neue BGE-Geschäftsführer Stefan Studt (links) vor. © Karl-Ernst Hueske

Bedarf weiterhin die Asse-Begleitgruppe beraten. Die Stellen werden ausgeschrieben. Bis Ende April erhalten die bisherigen Wissenschaftler Übergangsverträge. Die Wissenschaftler zeigten sich ansonsten besorgt über den momentanen Stillstand der Planungen für ein Zwischenlager für den Asse-Atommüll. Schriftlich haben sie sich deshalb an die BGE gewandt, um die Hintergründe zu erfahren. Eine Antwort gab es in der Sitzung noch nicht.

Christof Lauenstein vom Umweltministerium in Hannover kündigte anschließend den Besuch des niedersächsischen Umweltministers Olaf Lies am 5. Dezember auf der Schachtanlage an. Vertreter der Asse-Begleitgruppe wollen ihn bei diesem Besuch begleiten. Lies ließ zudem über Lauenstein ausrichten, dass für die Vertreter des Asse-II-Koordinationskreises, eines Zusammenschlusses von Asse-Bürgerinitiativen, noch Plätze in der Asse-II-Begleitgruppe bereitstünden. Vertreter dieser Gruppen demonstrierten vor dem Tagungsgebäude am Exer.

Für die Arbeit der Asse-II-Begleitgruppe soll es auch ein Koordinationsbüro geben, das zum Beispiel auch Infoveranstaltungen zur Asse-Problematik mitvorbereiten soll. Dieses Büro soll möglichst Mitte 2019 in Remlingen an den Start gehen, berichtete Landrätin Christiana Steinbrügge.

Anschreiben will die Asse-Begleitgruppe das Bundesumweltministerium, das schriftlich mitgeteilt hatte, nur noch zu besonderen Sitzungen der Asse-Begleitgruppe Vertreter entsenden zu wollen. Ulrich Löhr als Vertreter der zivilgesellschaftlichen Gruppe bezeichnete das Schreiben des Umweltministeriums als „unsensibel“. Er forderte, dass das Ministerium zumindest an jeder zweiten Sitzung teilnimmt. Diese Position unterstützten auch andere Vertreter des Gremiums. Elm-Asse-Bürgermeisterin Regina Bollmeier erklärte sich bereit, ein Schreiben an das Ministerium zu entwerfen.

Ein weiteres Schreiben in Form einer Resolution soll verfasst werden für den Erhalt des Instituts, das mit Sitz in Goslar die Asse-Akten aufarbeitet und für die Öffentlichkeit zugänglich macht. Die weitere Finanzierung dieses Instituts ist unsicher, nachdem der Bund seinen Rückzug aus diesem Institut erklärt hatte.