Wolfenbüttel. Am Tag der Deutschen Einheit lud der CDU-Kreisverband Wolfenbüttel zum Deutschlandfrühstück. Menschenrechtler Bauersfeld fand eindringliche Worte.

Da stand er, der Menschenrechtler Alexander W. Bauersfeld. Einer von einst rund 200 000 politischen Gefangenen und früherer Regimekritiker in der DDR. Heute ist der Hannoveraner Zeitzeuge, Aufklärer, Friedensarbeiter. Es war mucksmäuschenstill im Saal des Solferino am Exer in Wolfenbüttel. Der 70-Jährige erzählte in seinem Vortrag „Mauern, Gitter, Stacheldraht“ vom Leben in der DDR, von der Diktatur und den Verbrechen der Sozialistischen Einheitspartei (SED), von Toten an der innerdeutschen Grenze, vom psychischer und körperlicher Folter. Er spannte gekonnt den Bogen zur heutigen Zeit, in der Mauern, Stacheldrähte und Zäune in Europa wieder Konjunktur haben.

Am 29. Jahrestag der Wiedervereinigung sprach Bauersfeld auf Einladung des CDU-Kreisverbandes Wolfenbüttel vor rund 80 Christdemokraten beim traditionellen CDU-Deutschlandfrühstück. Initiiert hatte Bauersfelds Gastrede der CDU-Kreisverbandschef und Vizepräsident des niedersächsischen Landtages, Frank Oesterhelweg. Der Werlaburgdorfer war in seiner kurzen Begrüßungsrede für die markigen Worte zuständig, „vielleicht erwarten sie das auch von mir“, rief er seinen Parteimitgliedern zu. Er erteilte zum Beispiel der Zusammenarbeit seiner Partei mit „geistigen Nachfahren der SED“ eine klare Absage. Oesterhelweg spielte auf jüngst in einigen Landesverbänden angedachten Koalitionen mit Linken und AfD an. „Es wird keine Zusammenarbeit geben mit Nazis und der CDU oder mit Kommunisten und der CDU.“