Schöppenstedt. . Ein Assekonzert ohne Musik? Verwunderlich nur auf den ersten Blick. Ruth Jäger und Elisabeth Jürgens hatten ins Eulenspiegel-Museum eingeladen.

Vordergründig ging es nicht um die Asseproblematik. Dennoch war sie präsent. Sechs Erzählerinnen ließen Schelmengeschichten und Märchen lebendig werden.

Das vollzog sich weitab üblichen Vorlesens. Ein Schellenläuten, ein tiefes Atemholen und schon rollten Abenteuer des Narren Eulenspiegel, seines türkischen Kollegen Hodscha Nasreddin und des italienischen Firazzano vor den Augen und Ohren des Publikums ab. Mimisch, gestisch, pantomimisch wurden die Figuren zum Leben erweckt. Die Kinderfassungen verdeckten, dass sich die Schelmenriege kaum als Vorbild für menschliches Zusammenleben eignet, eher zur Abschreckung. Das Publikum hörte die Geschichte von Eulen und Meerkatzen, vom Wunderdoktor in Nürnberg und von seinen ausländischen Genossen im Geiste ähnliches. Die historischen Narren waren keine harmlosen Spaßvögel. Arglistig und böse waren sie.